Wer mit dem Elektroauto auf große Fahrt gehen will, muss im Vorfeld einige Dinge beachten, damit am Ende auch alles gut klappt.

Bonn - Wer mit dem Elektroauto in Deutschland, aber auch über die Grenzen hinaus, auf längeren Strecken unterwegs ist, sollte auf einige Dinge achten, damit die Fahrt entspannt verläuft. Vor allem sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, wo es auf dem Weg zum Zielort Ladestationen gibt – und welche Möglichkeiten es am Zielort gibt, die Batteriezellen wieder voll zu bekommen. Unser Autor hat getestet wie alles klappt und gibt Tipps, was zu beachten ist.

 

Wo man das Auto laden kann

Bisher bieten nur wenige Hotels eigene Ladestationen an. In vielen Städten gibt es aber kommunale Ladesäulen. Alternativ bieten zudem viele Geschäfte (Aldi, Lidl, Kaufland, Ikea) kostenlose Lademöglichkeiten an. In einem Dorf, in dem weit und breit keine Ladesäule steht, tut es im Notfall auch die normale Steckdose (sofern ein entsprechendes Kabel im Auto liegt).

Wie lange das Aufladen dauert

Wie lange es dauert, bis ein Akku aufgeladen ist, hängt vom Auto ab. Beim Corsa dauerte es an den Autobahn-Schnellladesäulen mit CCS-Anschluss etwa eine halbe Stunde, den Akku wieder zu 80 Prozent aufzuladen. An den Standard-Ladestationen, wie sie in Städten oft zu finden sind, kann das je nach Ladegeschwindigkeit zwischen fünf und neun Stunden in Anspruch nehmen.

Hilfreiche Apps

Um die Reise zu planen und einen Überblick darüber zu haben, wo man die Batteriezellen wieder aufladen kann, helfen Routenplaner wie „Going Electric“. Passend zum Auto und der jeweiligen Reichweite schlagen sie Zwischenstopps vor. Vor Ort helfen Handy-Apps wie „Air Electric“, eine passende Ladesäule zu finden.

Wie man die Aufladung bezahlt

Leider kann man bislang so gut wie nie mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. Bei den Ladeverbünden gibt es die Qual der Wahl. Wir haben im Test die App von „Shell Recharge“ genutzt, da sie mit den meisten Systemen kompatibel sein soll. Das war in der Praxis jedoch nicht immer der Fall, weshalb etwa in Boulogne-sur-Mer zusätzlich eine städtische App installiert werden musste. Da der Handy-Empfang vor Ort nicht immer gegeben ist, empfiehlt es sich, zusätzlich eine Ladekarte zu bestellen.

Prämien erleichtern den Umstieg aufs E-Auto

Bei Kauf eines Elektroautos mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40 000 Euro erhalten die Käufer bis Ende 2021 eine Umweltprämie von 9000 Euro (6000 Euro staatliche Förderung plus 3000 Euro Herstelleranteil). Zusätzlich gilt bis Ende dieses Jahres die Mehrwertsteuer-Senkung auf 16 Prozent. Zudem sind Elektroautos bis zu zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit.

Der Absatz von Stromern nimmt deutlich zu

Während die Automobilbranche insgesamt unter der Corona-Krise leidet, profitieren Stromer von den Förderprogrammen. So brachen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland im August um insgesamt 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. E-Autos hingegen konnten ihren Marktanteil vergrößern. 13,2 Prozent aller neu zugelassenen Autos hatten im August einen Elektroantrieb – ein Rekordwert, wie das in Bergisch-Gladbach ansässige Center for Automotive Management (CAR) in seiner jüngsten Marktanalyse mitteilt.