Überall wird die Suche nach Kandidaten für öffentliche Ämter schwieriger. Unter anderem verbale und tätliche Übergriffe schrecken ab. Die Unterstützung der Demokratie gegen die Unkultur des Hasses tut not.

Stuttgart - Seit der Stuttgarter Oberbürgermeister angekündigt hat, bei der nächsten OB-Wahl nicht mehr anzutreten, ist etwas ins Rollen gekommen. Oder doch ins Stocken? Die Suche nach einem Ersatzkandidaten oder einer –kandidatin gestaltete sich bei den Grünen zäh, auch die CDU kassierte Absagen. Man könnte sich darüber wundern. Ein Lokalpolitiker in einer Führungsposition kann weitaus mehr bewegen als ein Abgeordneter im Bundestag. Im reichen Stuttgart stehen große Entscheidungen an, wer Freude hat am Gestalten, dem winkt ein Traumjob, sollte man meinen. Aber nicht nur hier tut man sich schwer bei der Suche nach einem potenziellen neuen Stadtoberhaupt. Im ganzen Land ist die Zahl der Bewerber für das höchste Amt im Ort rückläufig, Kandidaten sind im Vergleich zu früher älter und schlechter qualifiziert und der Frauenanteil ist noch immer viel zu niedrig. Ist die Politikverdrossenheit bei den Politikern selbst angekommen?