Alles ändert sich, Wichtiges geht nicht voran. Die Schwaben üben Fußbäder in Brunnen. Aber ihr Flusswasser bleibt gefährlich. Elisabeth Kabatek beobachtet eine Stadt zwischen Surfen und Versumpfen.

Stuttgart - Sommer in Stuttgart. Das Wasser im Freibad ist morgens klar und abends naturtrüb. Schlangen schon um sieben. Wenn’s heiß und voll ist, guckt der Bademeister streng und pfeift häufig. Wenn’s kühl und halb leer ist, haben die Security-Leute in gelben Trikots nichts zu tun und machen den kleinen Jungs am 3-Meter-Brett Mut, den Köpfer zu wagen. „Vorbeuge, Arme strecke!“ Und nach dem Sprung: Applaus. „Bissle Spaß muss sei“, sagt der breitschultrige Security-Mann, dessen Muttersprache nicht Schwäbisch ist, und grinst.