Weil die Briten sowieso gerne Abstand halten und Hamsterkäufe lieben, sind sie zumindest mental für die Corona-Krise gerüstet, findet unsere Kolumnistin Elisabeth Kabatek.

Cornwall - „Wir Briten machen unsere Fehler gern selber“, sagt Chris mit dem typisch trockenen Humor, der ihn und seine Landsleute charakterisiert. Wir reden darüber – natürlich mit Abstand – dass die britische Regierung Covid-19, wie der Virus hier heißt, für ein Phänomen Europas gehalten hat. Nicht erst seit dem Brexit liegt Europa gefühlt auf der anderen Seite des Kanals, Italien schien ungefähr so weit entfernt wie China. Der britische Premier hat mit großer Arroganz abgewartet, Herden-Immunität propagiert, Schutzmaßnahmen viel zu spät eingeleitet, und lag jetzt selber sogar auf der Intensivstation. Das Land ist ohne klare Führung und schlingert, ausgerechnet jetzt, wo die Fallzahlen explodieren und sich die Schwächen des Gesundheitssystems schonungslos offenbaren.