Unsere Kolumnistin will sich am liebsten zerreißen – zwischen Festivals und Premieren. Ihr Sofa muss jetzt jedenfalls eine Weile auf sie warten, denn das Angebot im Bereich Tanz ist endlich wieder so prall wie vor der Pandemie.

Das Angebot ist so prall wie vor der Pandemie. Zerreißen will man sich zwischen Festivals und Premieren. Das Angebot, ja, aber die Nachfrage? Die einen kleben auf dem Sofa fest, und es ist unklar, ob sie jemals wieder davon runterkommen. Die anderen sind noch immer zurückhaltend und tasten sich nur langsam zurück ins öffentliche Leben. „Meine erste Veranstaltung seit zwei Jahren!“, tönt es in den Fluren. Nun, da die Säle endlich wieder voll besetzt werden dürfen, bleiben Plätze frei, es gibt Karten auf den letzten Drücker für Veranstaltungen, die sonst ruckzuck ausverkauft sind. Überall wird appelliert, weiterhin Maske zu tragen. Man schaut sich um und hat den Eindruck, dass sich die Maskenfrage innerhalb einer Gruppe oder eines Paars entscheidet: Entweder alle mit, oder kollektiv ohne. Die Koexistenz ist friedlich, niemand mault, und man spürt eine große Freude darüber, dass gemeinsames Erleben von Kultur wieder möglich ist. Gleichzeitig ist der Krieg überall präsent, er drückt auf die Stimmung und dämpft die Begeisterung, den Applaus.