Warum geht eigentlich niemand gegen die wirklichen Verfehlungen im Kampf gegen die Coronapandemie auf die Straße? Das fragt sich wohl nicht nur unsere Kolumnistin Elisabeth Kabatek.

Stuttgart - In den letzten Monaten war ich, wie vermutlich die meisten Menschen in Deutschland, mental vor allem mit der Pandemie beschäftigt. Doch seit einigen Wochen hat sich dazu eine weitere Sorge gesellt: die um unsere Demokratie. Zuerst war es nur ein Unbehagen. Der kurzfristig anberaumte, völlig undurchdachte Osterlockdown, gefolgt vom „Mea culpa“ der Kanzlerin, dem sich prompt zahlreiche Landeschefs anschlossen, war zwar ehrenhaft, hat bei mir als Bürgerin aber vor allem einen Eindruck hinterlassen: Die Politik hat die Kontrolle verloren.