Die Schule Schloss Salem plant die größte Umstrukturierung in seiner Geschichte: drei seiner vier Standorte will sie aufgeben und sich im markgräflichen Schloss in Salem einen Campus einrichten. Doch gegen die Pläne regt sich Unmut.

Salem – - Die Schule Schloss Salem plant die größte Umstrukturierung in seiner Geschichte. In den nächsten Jahren will die bekannteste deutsche Privatschule drei seiner vier Standorte aufgeben und sich im markgräflichen Schloss in Salem einen Campus einrichten. Gegen die Pläne regt sich Unmut. Robert Leicht, der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins, hält den Widerstand für unsinnig.
Herr Leicht, warum muss Salem umgebaut werden?
Als wir im Jahr 2010 Vorstand wurden, standen wir vor einigen externen und internen Herausforderungen. Die Demografieentwicklung bringt hierzulande immer weniger Kinder mit sich, durch G 8 fällt ein ganzer Jahrgang aus. Die Ganztagsschulen, die der Staat einrichtet, konkurrieren immer stärker mit den Internatsschulen und in einigen Bundesländern wird das gemeinsame Lernen vom ersten bis zum sechsten Schuljahr eingeführt – das läuft alles gegen unsere Unterstufe . . .
. . . und die internen Gründe?
Eine Schule mit vier Standorten wird mit Redundanzkosten von etwa einer Million Euro belastet. Das macht etwa fünf Prozent unseres Bruttoumsatzes aus. Es bedeutet eben auch, dass die Schulgemeinschaft nicht von allen Schülern und Pädagogen optimal erlebt wird. Wir lassen Lehrer zwischen den Standorten hin und her fahren und verrechnen dafür Deputatsstunden. Auch Schüler müssen hin und her gebracht werden. Ich kenne auf der ganzen Welt kein bedeutendes Internat, das nicht auf einem gemeinsamen Campus lebt.
Das werden die größten Umwälzungen in der Geschichte Salems. Nicht allen gefällt das. Es gibt Widerspruch unter ehemaligen und jetzigen Schülern, Eltern und Lehrern. Sind die Maßnahmen wirklich notwendig?
Wie hätten wir ansonsten im Trägerverein eine Mehrheit von 34 Jastimmen gegen vier Neinstimmen für diese Pläne bekommen? Bei Veränderungen gibt es immer Verunsicherungen. Damit muss man sinnvoll umgehen. Aber ich kenne keinen sachlich ergiebigen Grund, der uns davon abhalten sollte, die Zukunft der Schule zu sichern.