Taylor Swift hat ihrem neuen Album „The Life of a Showgirl“ einen Song über eine der größten Filmikonen des 20. Jahrhunderts gewidmet: „Elizabeth Taylor“. Doch was steckt hinter diesem Track – und warum passt die Hollywood-Diva so gut in Swifts künstlerisches Universum?

Digital Desk: Katrin Jokic (kkl)

Wer war Elizabeth Taylor?

Elizabeth Taylor (1932–2011) war weit mehr als eine Schauspielerin. Sie war Hollywood-Königin, Modeikone, Skandalfigur und eine der ersten echten Celebrities, deren Privatleben die Schlagzeilen dominierte – lange bevor es Social Media gab.

 

Berühmt wurde sie mit Filmen wie „Cleopatra“, „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ und „Plötzlich im letzten Sommer“. Sie gewann zwei Oscars und verkörperte auf der Leinwand leidenschaftliche, verletzliche und selbstzerstörerische Frauenrollen. Ihre legendären violetten Augen machten sie zur Ikone.

Genauso berüchtigt war ihr Privatleben: Acht Ehen, darunter zweimal mit Richard Burton. Gemeinsam führten sie eine der wohl dramatischsten und romantisiertesten Beziehungen der Filmgeschichte. Diamanten, Exzesse, Skandale – Taylor wurde zur Projektionsfläche für Sehnsüchte und Misogynie gleichermaßen.

Easter Eggs in „Elizabeth Taylor“

In dem Song greift Swift wiederholt auf biografische Bezüge zu Elizabeth Taylor zurück. Dazu gehören:

  • „That view of Portofino“: Anspielung auf das italienische Fischerdorf, in dem Richard Burton Taylor 1964 einen Heiratsantrag machte.
  • „When you called me at the Plaza Athénée“: Verweis auf das Pariser Hotel, in dem Taylor und Burton häufig zu Gast waren.
  • „I’d cry my eyes violet“: Bezug auf die legendäre Augenfarbe der Schauspielerin sowie auf ihr Parfum „Violet Eyes“.
  • „I would trade the Cartier for someone to trust“: Hinweis auf Taylors bekannte Vorliebe für Schmuck, insbesondere ihre Cartier-Stücke.
  • „We hit the best booth at Musso & Frank’s“: Erwähnung des traditionsreichen Hollywood-Restaurants, das Taylor regelmäßig besuchte.
  • „All my white diamonds and lovers are forever“: Verknüpfung zu ihrer erfolgreichen Duftlinie „White Diamonds“ und den öffentlichkeitswirksamen Liebesgeschichten.

Diese Referenzen dienen nicht nur der Hommage, sondern spiegeln zentrale Themen des Songs: den Umgang mit Ruhm, die Fragilität von Beziehungen und die Spannung zwischen öffentlichem Bild und privatem Leben.

Die Lyrics zum Song „Elizabeth Taylor“ von Taylor Swift

Elizabeth Taylor
Do you think it's forever?

That view of Portofino was on my mind when you called me at the Plaza Athénée
Ooh-ooh, oftentimes it doesn't feel so glamorous to be me

All the right guys promised they'd stay
Under bright lights, they withered away
But you bloom
Portofino was on my mind (And I think you know why)
And if your letters ever said, "Goodbye"

I'd cry my eyes violet, Elizabeth Taylor
Tell me for real, do you think it's forever?
Been number one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have— (Uh)
Be my NY whеn Hollywood hates me
You're only as hot as your last hit, baby
Been numbеr one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have you

Hey, what could you possibly get for the girl who has everything and nothing all at once?
Babe, I would trade the Cartier for someone to trust (Just kidding)

We hit the best booth at Musso and Frank's
They say I'm bad news, I just say, "Thanks"
And you
Look at me like you're hypnotized, and I think you know why
And if you ever leave me high and dry

I'd cry my eyes violet, Elizabeth Taylor
Tell me for real, do you think it's forever?
Been number one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have— (Uh)
Be my NY whеn Hollywood hates me
You're only as hot as your last hit, baby
Been numbеr one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have you

Elizabeth Taylor
Do you think it's forever?
If I can't have you

All my white diamonds and lovers are forever
In the papers, on the screen, and in their minds
All my white diamonds and lovers are forever
Don't you ever end up anything but mine

I'd cry my eyes violet, Elizabeth Taylor
Tell me for real, do you think it's forever?
Been number one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have— (Uh)
Be my NY whеn Hollywood hates me
You're only as hot as your last hit, baby
Been numbеr one, but I never had two
And I can't have fun if I can't have you

All my white diamonds and lovers are forever (Elizabeth Taylor)
(Do you think it's forever?) In the papers, on the screen, and in their minds
All my white diamonds and lovers are forever
Don't you ever end up anything but mine, oh

Parallelen zwischen Swift und Taylor

Bereits 2017 griff Swift im Song „...Ready for It?“ die Beziehung zwischen Elizabeth Taylor und Richard Burton auf, als sie die Zeile „Burton to this Taylor“ sang – ein Verweis auf eine der bekanntesten Liebesgeschichten Hollywoods.

Mit „Elizabeth Taylor“ vertieft Swift diesen Bezug. Die Schauspielerin wird im Song nicht nur namentlich genannt, sondern auch als Folie für Swifts eigene Erfahrungen im Rampenlicht genutzt. In den Lyrics lassen sich mehrere Parallelen erkennen:

  • Ruhm und Selbstbestimmung: Beide Frauen wurden sehr jung bekannt und mussten lernen, ihr öffentliches Bild selbst zu kontrollieren.
  • Mediale Beobachtung von Beziehungen: Sowohl Taylors als auch Swifts Partnerschaften standen im Zentrum der Aufmerksamkeit.
  • Glamour und Zweifel: Neben Glanz und Luxus thematisiert der Song auch Unsicherheit und Verletzlichkeit („Oftentimes it doesn’t feel so glamorous to be me“).
  • Vergänglichkeit des Erfolgs: Die Zeile „You’re only as hot as your last hit“ verweist auf den Druck permanenter Relevanz, dem Taylor wie Swift ausgesetzt waren.

Interessanterweise hat Burton in einer Aufführung von William Shakespeares Drama „Hamlet“ mitgespielt, auf das im ersten Titel des Albums, „The Fate of Ophelia“, Bezug genommen wird.

Ein Statement über das Showgirl-Dasein

Der Titel „The Life of a Showgirl“ legt nahe, dass es sich bei dem Album um eine Auseinandersetzung mit Ruhm, Weiblichkeit und der öffentlichen Selbstinszenierung handelt. Innerhalb dieses Rahmens nimmt „Elizabeth Taylor“ eine zentrale Stellung ein. Der Song verweist nicht nur auf die Schauspielerin selbst, sondern auf das, was sie verkörpert:

  • Ambivalenz des Ruhms, der gleichzeitig Anziehungskraft und Belastung darstellt.
  • Suche nach Beständigkeit in Beziehungen, auch unter den Bedingungen öffentlicher Aufmerksamkeit.
  • Fragen nach Dauer und Identität, sei es als Künstlerin, Partnerin oder öffentliche Figur.

„Elizabeth Taylor“ wird so zu mehr als einer Hommage. Die zahlreichen Anspielungen auf das Leben der Schauspielerin verbinden Elemente des alten Hollywood mit Swifts eigener Realität im Rampenlicht. Der Song lässt sich dadurch als Kommentar zu ihrer Karriere und zum Umgang mit Ruhm und Liebe lesen – ein Werk, das den Mythos Taylor aufgreift und in einen aktuellen, persönlichen Kontext stellt.