An einer Vorschule in China hat eine schlüpfrige Tanzeinlage für Furore gesorgt und am Ende der Schulleiterin den Job gekostet.

Peking - Eine Pole-Dance-Einlage bei der Einschulungsfeier hat eine Schulleiterin in China den Job gekostet. Die Direktorin der Xinshahui-Vorschule in Shenzhen, Lai Rong, wurde gefeuert, nachdem erboste Eltern ihrem Ärger im Netz Luft gemacht hatten.

 

Filmaufnahmen im Internet zeigen eine junge Frau in engen Hotpants und bauchfreiem Oberteil, die auf einer Bühne zu wummernder Musik schlüpfrig um eine Stange tänzelt. Kinder in Schuluniformen starren auf die Bühne, einige machen sich einen Spaß daraus, den Tanz zu imitieren. Vereinzelt sind Kommentare von Eltern zur Unangemessenheit der Show zu vernehmen.

Wut entlädt sich in den sozialen Netzwerken

Der ganze Zorn entlud sich später in den Onlinediensten WeChat und Weibo - chinesischen Pendants zu WhatsApp und Twitter. „Pole-Dance bei einer Einschulungsfeier? Wie kann ich meine Kinder denen anvertrauen? Ich werde mein Kind abmelden und Rückerstattung fordern“, schrieb ein Erwachsener. „Ist die Direktorin eine Idiotin?“, schimpfte ein anderer.

Schulleiterin Lai entschuldigte sich für die „schreckliche“ Darbietung und dafür, dass sie vorab die Art der Show nicht geprüft habe. Die Tanzeinlage habe die Stimmung lockern sollen. Die Buße nützte nichts: Wenige Stunden später wurde Lai geschasst.

Die Vorschule wurde von den Behörden unter Aufsicht gestellt. An andere Erziehungseinrichtungen erging die Ermahnung, die „Erziehungsstandards strikt einzuhalten“. Der staatlichen Zeitung „Global Times“ sagte Lai: „Ich bin so gut wie tot. Ich habe den Lebensmut schon verloren.“