Das Meckerverbot während der EM setzt an bei einer Unsitte des Fußballs – und darf nach dem Turnier nicht wieder in der Schublade verschwinden, kommentiert David Scheu.

Sport: David Scheu (dsc)

Wer in diesen Tagen den Umgang zwischen Spielern und Schiedsrichtern beobachtet, dem drängt sich eine Frage geradezu auf: Warum erst jetzt? Warum gab es nicht früher vergleichbare Maßnahmen gegen das unsägliche Einreden auf den Unparteiischen, wo doch eine kleine Regelanpassung schon spürbar Abhilfe leistet? Seitdem bei der EM nur noch der Kapitän mit dem Referee diskutieren darf, hat die Zahl heranstürmender Spieler merklich abgenommen. Was zeigt: Auch über Jahrzehnte etablierte Verhaltensmuster sind nicht in Stein gemeißelt, Regeln beeinflussen das Auftreten. Hier ist die oft kritisierte Uefa einen richtigen Schritt gegangen. Und einen überfälligen.