Die Schweizer Nationalmannschaft ist unzufrieden mit der Rasen-Qualität im Gazistadion auf der Waldau. Warum das Team dennoch weiter dort trainiert.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Gerade einmal eine Trainingseinheit hatte die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft in Stuttgart absolviert, da war das erste Problemthema schon geboren: Der Rasen im Gazistadion auf der Waldau entspricht nicht den Vorstellungen der Eidgenossen. Am Montagabend nach der öffentlichen Einheit wenige Stunden nach der Ankunft im Waldhotel Degerloch meinte Pierluigi Tami, beim Schweizerischen Fußballverband (SFV) Direktor für das Männer-Nationalteam: „Wir sind nicht zufrieden.“

 

Der Rasen war extra für die Schweizer, die hier ihr Basislager für die Europameisterschaft haben, neu verlegt worden. Doch dort, wo die einzelnen Bahnen des Rollrasens aneinanderstoßen, seien Unebenheiten entstanden, erklärte der SFV-Mediendirektor Adrian Arnold. Die Bälle würden verspringen.

Am Dienstag bestätigte er zudem, dass der Verband schon seit dem vergangenen Samstag auf der Suche nach Alternativen gewesen sei. So ist der Trainingsplatz der Stuttgarter Kickers im nahe ADM-Sportpark inspiziert worden. „Der ist im Moment aber auch nicht in einem Top-Zustand“, sagte Arnold, „er kommt so für uns nicht infrage.“ Also wechselte man auch die Neckarseite.

Plätze von Kickers und VfB sind keine Alternative

Beim VfB Stuttgart in Bad Cannstatt wurden die Schweizer aber auch nicht fündig. Der Trainingsplatz dort sei derzeit „sehr hart“, und er sei zuletzt „mit Sand bearbeitet“ worden. Kein Wunder, schließlich ist man beim Bundesligisten ja auch davon ausgegangen, dass der Platz aktuell nicht benötigt wird. Erst Anfang Juli steigt das Team wieder in den Trainingsbetrieb ein. Problematisch war zudem die Lage des VfB-Clubzentrums.

Vom Waldhotel Degerloch aus wäre das Schweizer Team jeden Tag mindestens eine Stunde (Hin- und Rückfahrt) unterwegs gewesen. Was also tun?

Die Schweizer Verantwortlichen berieten sich zur Rasen-Lage am Montagabend sogar mit dem Spielerrat. Danach war klar: „Aufgrund dieser Ausgangslage haben wir entschieden, an diesem Ort weiterzutrainieren.“ Bedeutet: Die Schützlinge von Nationaltrainer Murat Yakin bereiten sich im Gazistadion auf ihre EM-Spiele vor. Am Samstag (15 Uhr) geht es in Köln gegen Ungarn, an gleicher Stelle am Mittwoch (21 Uhr) gegen Schottland. Zum Abschluss der Gruppe A spielen die Schweizer am 23. Juni (21 Uhr) in Frankfurt gegen Deutschland.