Premierminister Boris Johnson hat die rassistischen Beleidigungen gegen die beim Elfmeterschießen erfolglosen Profis scharf verurteilt und zu mehr Respekt gemahnt.

London - Nach rassistischen Beleidigungen gegen die beim Elfmeterschießen im EM-Finale erfolglosen Profis hat auch der britische Premierminister Boris Johnson zu mehr Respekt gemahnt. „Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden“, twitterte der Regierungschef am Montagmorgen. „Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen.“

 

Der für Medien, Kultur und Sport zuständige britische Minister, Oliver Dowden, drohte den Betreibern sozialer Medien mit empfindlichen Strafen, sollten sie nicht stärker gegen rassistische Beleidigungen auf ihren Plattformen vorgehen. „Unser neues Gesetz zur Sicherheit im Internet wird sie zur Rechenschaft ziehen mit Strafen von bis zu zehn Prozent des globalen Gewinns“, so Dowden auf Twitter.

Der englische Fußballverband hatte sich bereits erschüttert gezeigt

Bukayo Saka (19) vom FC Arsenal hatte im verlorenen Finale gegen Italien den letzten Elfmeter vergeben. Zuvor hatten bereits Marcus Rashford (23) von Manchester United und Jadon Sancho (21) verschossen. Nur die ersten beiden Schützen Englands trafen ihre Versuche. Italien gewann das Elfmeterschießen 3:2.

Vor Johnson hatte sich schon der englische Fußballverband über den Rassismus online erschüttert gezeigt. Die Londoner Polizei twitterte: „Dieser Missbrauch ist absolut nicht akzeptabel, wird nicht toleriert und untersucht werden.“

Sancho und Rashford waren von Trainer Gareth Southgate erst kurz vor dem Ende der Verlängerung eingewechselt worden. Daran gab es auch von TV-Experten aus Deutschland Kritik. Die Nationalmannschaft Englands war vor jedem Spiel bei der EM auf ein Knie gegangen, um gegen Rassismus und Diskriminierung zu protestieren.