EM-Qualifikation DFB-Frauen schlagen Griechenland - Bilanz bleibt perfekt

Das war kein Gradmesser. Auch im siebten EM-Quali-Spiel bleiben die deutschen Fußball-Frauen ohne Gegentor und Punktverlust. Die Mittelstürmerin sorgt in Ingolstadt schnell für die Entscheidung.
Ingolstadt - Dieses 6:0 hat auch Oliver Bierhoff gefallen. Schwarzmaskiert und mit dicker Winterjacke applaudierte der DFB-Direktor vor allem für Stürmerin Laura Freigang, die mit einem Hattrick maßgeblich das 6:0 (4:0) gegen Außenseiter Griechenland herbeigeschossen hatte.
"Heute können wir nicht so viel meckern", sagte Freigang dem ZDF. Als Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach dem siebten Sieg im siebten Quali-Spiel ihr Team um sich versammelte, ertönte im Ingolstädter Sportpark schon weihnachtliche Musik. Noch ein Sieg gegen Irland am Dienstag (18.00 Uhr/Sport1), dann können die DFB-Frauen auf ein makelloses Jahr 2020 zurückschauen.
"Die Leistung war ordentlich. Wir haben immer noch Qualität und Potenzial. Wir haben das heute umgesetzt. Es ist immer schwer gegen einen Gegner, der dann sehr tief steht", bilanzierte Voss-Tecklenburg, die den Auftritt zwar lobte, aber auch nach 43:0 Toren in sieben EM-Qualifikationsbegegnungen noch Luft nach oben sieht. Neben der Frankfurter Stürmerin Freigang (21. Minute/39./45.) trugen sich auch Marina Hegering (17.), Linda Dallmann (72.) und Paulina Krumbiegel (90.+2) in die Torschützenliste gegen chancenlose Griechinnen ein.
Der Schlüssel zum klaren Sieg war Stoßspitze Freigang, die stets anspielbar und ihre Chancen in der ersten Halbzeit eiskalt zu nutzen wusste. "Es macht Spaß, mit so tollen Spielerinnen zu spielen. Ich hätte noch ein, zwei mehr machen müssen, aber ich will mich nicht beschweren", sagte die 22-Jährige. "Ich denke, wir können alle zufrieden sein." In Dublin soll nun nicht nur der achte Sieg eingefahren werden, sondern auch die Qualifikation ohne ein Gegentor beendet werden.
Der so wichtige erste Treffer war am Freitag per Standard gefallen: Nach einer Eckenvariante brachte Maroszan eine punktgenaue Flanke in die Mitte, wo die bestens postierte Hegering nur noch einköpfen musste. Doch die Gäste agierten auch nach dem schnellen Rückstand nicht offensiver, sondern versuchten von Beginn an, den Schaden in Ingolstadt zu begrenzen. Das misslang vor der Pause: Die stark aufgelegte Torjägerin Freigang machte nicht nur als dauerhafte Anspielstation, sondern vor allem mit drei stark herausgespielten Toren in 24 Minuten auf sich aufmerksam. Der robuste Einsatz der Griechinnen verhinderte schon vor dem Wechsel eine höhere Führung.
Schon zur Pause wechselte Voss-Tecklenburg zweimal, im zweiten Durchgang stand nur noch die Höhe des siebten Quali-Sieges zur Debatte. Deutschland hielt den Druck hoch und erspielte sich weiter große Chancen, ein höherer Sieg wäre bei besserer Chancennutzung locker möglich gewesen. Bierhoff, DFB-Vizepräsident Rainer Koch und Akademieleiter Tobias Haupt klatschten auf der Tribüne.
Für das Irland-Spiel hat die Bundestrainerin bereits angekündigt, alle 24 nominierten Spielerinnen mit auf die Insel nehmen zu wollen. Wegen der verschobenen EM und der verpassten Olympia-Teilnahme hat das deutsche Team 2021 keine Pflichtspiele.
© dpa-infocom, dpa:201127-99-488951/4
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