Mit dem 2:0-Sieg über Bosnien-Herzegowina hat sich Irland zum dritten Mal für eine EM-Endrunde qualifiziert. Auch Schweden und die Ukraine sind durch, sie ergatterten die letzten Tickets.

Dublin/Kopenhagen - Die 24 EM-Teilnehmer stehen fest. Mit Schweden und der Ukraine lösten am Dienstagabend die letzten beiden Fußball-Nationalteams ihre Tickets für die Euro 2016 in Frankreich. Schon tags zuvor war der Jubel auf der Insel riesig: Nachdem sich die irische Mannschaft im Playoff-Rückspiel mit einem 2:0 gegen Bosnien-Herzegowina qualifiziert hatte, lief Zeugwart Dick Redmond im Outfit des Superhelden in die Kabine und brüllte unter dem Jubel der Spieler: „Ich bin 60, ich werde nach Frankreich gehen.“

 

Ähnlich großer Jubel herrschte tags drauf andernorts: Schweden sicherte sich durch ein 2:2 in Dänemark endgültig das Ticket für die Endrunde. Topstar Zlatan Ibrahimovic schoss sein Team fast im Alleingang zur EM. Der Stürmer von Paris Saint-Germain traf beim 2:2 (1:0) im Playoff-Rückspiel in Kopenhagen gleich doppelt (81./90. Minute). Yussuf Poulsen und Jannik Vestergaard glichen für die Dänen zwar noch zum 2:2 (81./90.) aus, das nützte aber nichts mehr.

Obendrein ist auch die Ukraine 2016 dabei. Nach dem 2:0-Hinspielsieg reichte dem Team um den früheren Bayern-Profi Anatoli Timoschtschuk ein 1:1 (0:1) in Slowenien. Bostjan Cesar brachte die Gastgeber in Maribor in einer hartumkämpften Begegnung früh in Führung (11.), Andrej Jarmolenko gelang für die Ukraine das 1:1 (90.+7).

In Dublin war Jonathan Walters der entscheidende Mann

Die Iren haben zum dritten Mal nach 1988 und 2012 den Sprung zum kontinentalen Turnier geschafft. In Frankreich nehmen damit England, Wales, Nordirland und die Republik Irland teil. Erstmals sind vier Teams von der britischen Insel bei einer Fußball-EM dabei. Durch den Erfolg gegen Bosnien konnte die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill seine zuletzt guten Leistungen fortsetzen. In der Qualifikationsgruppe blieben sie gegen Weltmeister Deutschland (1:1 und 1:0) unbesiegt und wurden Dritter. „Die deutsche Nacht war schon wundervoll, die aber durch den heutigen Sieg in den Schatten gestellt wurde. Für so einen Abend lebst du“, schwärmte Coach O’Neill.

In Dublin war Jonathan Walters der entscheidende Mann. Der Stürmer vom englischen Premier-League-Club Stoke City verwandelte in der 24. Minute einen schmeichelhaften Handelfmeter und erhöhte in der 70. Minute auf 2:0. Nach dem 1:1 im Hinspiel am vergangenen Freitag im bosnischen Zenica, reichten die beiden Treffer des 32 Jahre alten Angreifers für die Euro 2016.

Doch der Routinier sieht sich trotz seines Doppelpacks nicht als Matchwinner. „Das gesamte Team besteht aus Helden - jeder war unglaublich“, erklärte Walters. „So etwas gibt es nicht oft in einer Karriere. Dies ist ein besonderer Moment“. Die Freude war auch Stunden nach dem Triumph noch beim Torjäger zu sehen. Bei Twitter veröffentlichte Walters ein Foto, auf dem er mit dem irischen Präsidenten Michael D. Higgins um die Wette lachte.