Mit deftigen Worten hat Emmanuel Macron die Nato kritisiert. Der französische Präsident bescheinigte dem Militärbündnis in einem Interview den „Hirntod“.

Paris - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Nato den „Hirntod“ bescheinigt. Macron sagte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der britischen Zeitschrift „The Economist“: „Was wir derzeit erleben, ist der Hirntod der Nato“. Es gebe „keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Nato-Verbündeten“.

 

Zudem zeige das Nato-Land Türkei ein „unkoordiniertes, aggressives“ Vorgehen in einem Bereich, in dem die Sicherheitsinteressen aller berührt seien. Damit spielte er auf die türkische Militäroffensive gegen die Kurden in Nordsyrien an.

Die Äußerungen Macrons kommen wenige Wochen vor dem Nato-Gipfel Anfang Dezember in London. In diesem Jahr feiert das Bündnis den 70. Jahrestag seiner Gründung. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist am Donnerstag zu Besuch in Berlin.