Emotionale Reden, spitze Gags und Taylor Swifts Ex-Freunde auf einem Haufen – das waren die Höhepunkte der Emmys. Beim Thema US-Wahl wagte eine Gewinnerin gar den Vergleich zwischen Trump und Hitler.

Los Angeles - Es war wieder eine große Show bei den diesjährigen 68. Emmy Awards. Moderiert wurde die TV-Preisverleihung von Komiker Jimmy Kimmel. Mit spitzen Gags und Showeinlagen führte er souverän durch den Abend. Gemeinsam mit den Dankesrednern sorgte er für viele Höhepunkte der Sendung.

 

Meist diskutierter Witz des Abends

Sarah Paulson bekam einen Emmy für die Rolle der Staatsanwältin „Marcia Clark“ in „The People v. O.J. Simpson: American Crime Story“. Paulson kam mit der echten Marcia Clark zur Verleihung und lieferte so die Steilvorlage für einen der meist diskutierten Gags des Abends von Moderator Jimmy Kimmel: „Jeder weiß, dass du neben Marcia Clark sitzen musst, wenn du gewinnen willst“, sagte er. Eine Anspielung auf den Mordprozess gegen O.J. Simpson 1995, in dem er freigesprochen wurde.

Witzigste Begegnung des Abends

Eine der lustigsten Beinahe-Begegnungen der Emmys gab es, als Tom Hiddleston und Priyanka Chopra einen Award verliehen und direkt nebenan im Orchester-Graben John Mayer Gitarre spielte. Denn Hiddleston und Mayer sind beide Ex-Freunde von Taylor Swift. Damit auch das Publikum diese Beinahe-Begegnung nicht verpasste, schwenkte die Kamera zwischen den Beiden hin und her.

Emotionalste Rede des Abends

Zu den Emmys gehören natürlich auch die Dankesreden der Gewinner. Schauspielein Julia Louis-Dreyfus gewann einen Emmy für ihre Rolle als US-Vizepräsidentin in der Serie „Veep“ und nutze ihre Rede, um über die amerikanische Politik zu sprechen. Sie entschuldigte sich für das aktuelle politische Klima in den USA: „Unsere Show hat als politische Satire begonnen, aber jetzt fühlt es sich eher an wie eine ernüchternde Doku“. Als sie ihren insgesamt achten Emmy bekam, bedankte sie sich zitternd und unter Tränen bei ihrem Vater, der am Freitag zuvor gestorben war. „Ich bin so froh, dass ihm „Veep“ gefallen hat, seine Meinung war die, die wirklich zählte“, sagte die Schauspielerin.

Politische Reden des Abends

Schauspielerin und Komikerin Kate McMinnon bekam ihren ersten Emmy für die Comedy-Show „Saturday Night Live“. Die Gewinnerin war völlig aus dem Häuschen und lieferte eine interessante Dankesrede: „Danke an die Academy. Guter Satz“, bestätigte sie sich selbst. In ihrer Rede dankte sie unter anderem US-Präsidentschaftskandidatin Hilary Clinton. Genau wie zuvor Louis-Dreyfus dankte auch sie ihrem kürzlich verstorbenen Vater, der sie als Zwölfjährige dazu gebracht hatte „Saturday Night Live“ zu schauen.

Jeffrey Tambor bekam einen Emmy für seine Rolle als Transgender Maura Pfefferman in der Serie „Transparent“ und hatte eine Botschaft. Er forderte die Branche auf, die Geschichten von Transgendern zu erzählen und ihnen mehr Rollen zu geben. „Ich wäre nicht unglücklich, wenn ich der einzige Nicht-Transgender bleibe, der eine weibliche Transgender spielt“, sagte er.

Tambors Serienkollegin Jill Soloway war eine der vielen Promis, die den amerikanischen Wahlkampf thematisierten und sich gegen Donald Trump aussprachen. Schauspieler Courtney B. Vance zum Beispiel rief am Ende seiner Dankesrede: „Obama out, Hillary in!“. Soloways Beitrag war aber wohl der extremste. Die Regisseurin bezeichnete Trump als „eines der gefährlichesten Monster unserer Zeit“ und nannte ihn „Hitlers Erben“.

Verlierer des Abends

Der Moderator verteilte während der Show Sandwiches unter den Promis. Dabei halfen ihm keine Geringeren als die Schauspieler einer der Serienhits des Jahres: Die Kinder von „Stranger Things“. „Wer hat eine Glutenallergie?“, fragte der Komiker in die Runde. „Ich wollte nur, dass das Publikum weiß, welche Promis am nervigsten sind“, fügte er hinzu.

Aber Kimmel hatte nicht nur die Lacher, sondern auch den Spott auf seiner Seite, als Kumpel Matt Damon auf die Bühne kam. Kimmel war für seine eigene Sendung nominiert, den Preis bekam aber John Oliver. Als Damon nach der Vergabe nachhakte, ob Kimmel denn gewonnen habe und dieser verneinte, sagte Damon: „Das ergibt sehr viel Sinn, aber bestimmt bist du jetzt enttäuscht.“