Im Zuge der Ermittlungen in der EnBW-Affäre haben Ermittler Büros beim Energiekonzern EDF und der Investmentbank Morgan Stanley in Paris durchsucht. Die Razzia stand im Zusammenhang mit den Untreue-Ermittlungen gegen Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU).

Stuttgart/Paris - Im Zuge der Ermittlungen in der EnBW-Affäre haben französische Ermittler Büros beim Energiekonzern EDF und der Investmentbank Morgan Stanley in Paris durchsucht. Die Razzia in der vergangenen Woche stand im Zusammenhang mit den Untreue-Ermittlungen gegen Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU), sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Freitag. „Wir suchen nach Beweismitteln, um den Untreueverdacht zu erhärten.“ Es seien Unterlagen beschlagnahmt worden. Die deutschen Ermittler hatten bereits im Herbst 2012 ein Rechtshilfeersuchen an die französischen Behörden gestellt.

 

Mappus hatte Ende 2010 den Kauf von EnBW-Anteilen von EDF am Landtag vorbei eingefädelt. Der Staatsgerichtshof in Baden-Württemberg hatte Monate später die Umgehung des Parlaments bei dem Milliardengeschäft als verfassungswidrig erklärt. Die heutige grün-rote Landesregierung hält Mappus vor, der Preis sei mit rund 4,7 Milliarden Euro zu hoch gewesen. Der CDU-Politiker hatte sich bei dem Deal von seinem Freund, dem damaligen Deutschlandchef von Morgan Stanley, Dirk Notheis, beraten lassen.