Nach der Beschlagnahme von Computern und Smartphones des Ex-Ministerpräsidenten hat die digitale Detektivarbeit begonnen.

Stuttgart - Einen Tag nach der Beschlagnahme von Computern und Smartphones des ehemaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) hat für die Ermittler die digitale Detektivarbeit begonnen. „Wir werden die sichergestellten Daten untersuchen. Wir erhoffen uns, die bereits gelöschte Daten wieder herzustellen. Das wird eine längere Zeit in Anspruch nehmen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag in Stuttgart.

 

Fachleute des Landeskriminalamts nähmen die elektronischen Geräte unter die Lupe. Wie lange sich diese technische Untersuchung hinziehen werde, sei noch nicht absehbar. „Wir versuchen, so viele Informationen zu bekommen, wie möglich“, sagte die Sprecherin. Die Ermittler wollten auch den auf einem Server gespeicherten Mailverkehr rekonstruieren. Die Geräte waren am Donnerstag im Staatsministerium sichergestellt worden. Es geht um Ermittlungen gegen Mappus wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit dem milliardenschweren EnBW-Deal. Der Ex-Regierungschef bestreitet den Vorwurf.

Von gelöschten und zerstörten Dateien gibt es nach Ansicht eines Experten meist unerwartete Kopien. „Irgendetwas wird sich sicher finden lassen“, sagte Peter Böhret, Geschäftsführer von Kroll Ontrack, der Nachrichtenagentur dpa in Böblingen. Er hält es für wahrscheinlich, dass irgendwo noch Sicherungskopien bestehen. „Das macht schon für den Fall Sinn, dass ein Computer mal herunterfällt und dadurch unwiederbringlich zerstört wird“, sagt der Mitbegründer der deutschen Niederlassung des Spezialisten für digitale Datensicherung und Rettung.