EnBW-Chef Hans-Peter Villis muss seinen Sessel räumen. Die Eigentümer hätten ihm deutlich gemacht, dass sie nicht mehr mit ihm planen, hieß es.

Stuttgart/Karlsruhe -  EnBW-Chef Hans-Peter Villis muss seinen Sessel räumen. Der Vorstandsvorsitzende des drittgrößten Energieversorgers in Deutschland wolle bis zur Aufsichtsratssitzung an diesem Donnerstag erklären, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag aus zuverlässiger Quelle. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.

 

Die beiden Haupteigentümer der EnBW, das Land Baden-Württemberg und der Kommunalverband OEW, hätten Villis bereits deutlich gemacht, dass sie nicht mehr mit ihm planen. Vor allem die grün-rote Landesregierung hatte mit dem langjährigen Verfechter der Atomkraft große Probleme. Das Land war Ende 2010 unter dem damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) bei dem Karlsruher Energieversorger eingestiegen. Es hält wie die OEW 46,5 Prozent an der EnBW.

Villis hat noch einen Vertrag bis Herbst nächsten Jahres. Er hatte aber mehrfach deutlich gemacht, dass er noch in diesem Jahr ein Signal der Eigentümer erwartet, ob sein Vertrag verlängert wird.