Nicht spektakulär und genau deshalb grandios. Die Documenta fifteen stellt alles auf den Kopf, was der Kunstbetrieb für wichtig hält. Warum es sich lohnt, nach Kassel zu fahren.
Wo, bitte, ist die schicke Documenta-Halle abgeblieben, diese gebaute Eleganz aus Glas und Stahl? Einfach weg. Statt Architektur mit raffinierten Durchblicken nur rostiges Wellblech. Das soll der Eingang sein zur bedeutendsten Kunstausstellung der Welt? Durch die Basthütte zur Documenta? Es wurden schon allerhand künstlerische Erlebnisräume inszeniert, aber selten haben sie so überrascht und berührt wie der Auftritt vom Wajukuu Art Project, einer Künstlergruppe aus Kenia. Sie hat ein Stück Heimat nach Kassel gebracht: Wellblech und Straßenlärm aus den Slums von Nairobi.