Das Saisonfinale der Bundesliga geht in die heiße Phase. Es geht um die Qualifikation zur Champions League, der Kampf um den Klassenverbleib ist hoch spannend – und der VfB Stuttgart spielt noch um einen ganz speziellen Titel.

Sport: Marco Seliger (sem)

Stuttgart - Die lieben Nachbarn! Man mag sie, oder man mag sie nicht. Vielleicht kennt man sie auch gar nicht, wer weiß. Zumindest Letzteres fällt flach bei den drei baden-württembergischen Mannschaften der Fußball-Bundesliga. Man kennt sich, manchmal schätzt man sich – aber oft ist da auch diese gesunde Rivalität, die den Fußball ausmacht.

 

Im Saisonfinale der Bundesliga gibt es nun eine spezielle Konstellation zwischen dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg und der TSG Hoffenheim. Die drei Clubs aus dem Ländle gehen im Bundesliga-Kontext nicht nur als geografische Nachbarn durch – sie liegen auch tabellarisch eng beieinander. Man könnte auch sagen, dass es enger gar nicht geht. Denn der SC Freiburg ist aktuell Neunter, der VfB Zehnter. Und, richtig, die TSG Hoffenheim ist Elfter.

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Graues Mittelmaß, sagen da die einen. Gesundes Mittelschiff der Liga die anderen. Klar ist: Um sonderlich viel scheint es auf den ersten Blick nicht mehr zu gehen für die drei Clubs. Der SC Freiburg hat mit 41 Punkten nach der 0:3-Niederlage am Donnerstagabend im Nachholspiel bei Hertha BSC weiter fünf Punkte Rückstand auf den Tabellensiebten Borussia Mönchengladbach und damit aufs internationale Geschäft.

Nur noch um die Goldene Ananas?

Der VfB hat 39 Punkte und dürfte erst recht nichts mehr mit den Europapokalplätzen zu tun haben – und noch weniger mit dem Kampf gegen den Abstieg bei neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz bei drei noch ausstehenden Partien. Auch die TSG Hoffenheim mit 36 Punkten ist wohl aus dem Gröbsten raus. Weshalb sich die Frage nach der berühmten Goldenen Ananas stellt, um die es für die drei Ländle-Clubs noch gehen könnte.

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Doch da ist noch mehr. Viel mehr. Denn der Kampf um die inoffizielle baden-württembergische Landesmeisterschaft geht nun mehr denn je in die heiße Phase. Der VfB könnte mit einem Heimsieg gegen den FC Augsburg an diesem Freitag vorlegen und sich in diesem prestigeträchtigen Rennen vorübergehend an die Pole Position setzen mit einem Dreier. Anschließend geht es für das Team von Pellegrino Matarazzo dann noch zu Borussia Mönchengladbach, ehe am 22. Mai das letzte Heimspiel gegen Arminia Bielefeld steigt.

Freiburg muss noch gegen die Bayern ran

Der SC Freiburg, der aktuell im Baden-Württemberg-Ranking zwei Punkte Vorsprung auf den VfB hat, trifft in seinen letzten drei Spielen auswärts auf den 1. FC Köln, daheim auf den FC Bayern München und dann wieder auswärts auf Eintracht Frankfurt.

Die TSG Hoffenheim, die bei fünf Punkten Rückstand auf Freiburg und zwei auf den VfB kaum noch Chancen auf den Meistertitel im Land hat, bekommt es noch mit dem FC Schalke (Heim), Arminia Bielefeld (Auswärts) und Hertha BSC (Heim) zu tun.

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Der VfB Stuttgart übrigens war zum bisher letzten Mal in der Saison 2011/2012 unter dem Trainer Bruno Labbadia als Tabellensechster das beste baden-württembergische Team der Bundesliga. Lang, lang ist’s her.

Aktueller Titelverteidiger im internen Landes-Championat ist die TSG Hoffenheim, die in der vergangenen Runde Sechster wurde – mit vier Punkten Vorsprung auf den Achten SC Freiburg. Der VfB war in der vergangenen Spielzeit ja Zweitligist.