Deutschland bezieht Flüssiggas von der autokratischen Golf-Monarchie. Allzu wählerisch kann derzeit niemand sein. Aber es gibt einen Weg, sich aus dieser Lage zu befreien, meint unser Korrespondent Thorsten Knuf.
Es gibt da dieses Bild aus dem vergangenen März. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war gerade einen Monat alt und der Westen überlegte, wie er sich unabhängig von russischen Energielieferungen machen könnte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck flog an den Persischen Golf. In Katars Hauptstadt Doha verneigte er sich tief vor Scheich Mohammed bin Hamad bin Kasim al-Abdullah Al Thani, dem dortigen Industrieminister. Ein deutscher Grüner, der einen Bückling vor einem Vertreter einer autoritären, aber rohstoffreichen Monarchie macht: Auch das war ein Preis, der offenkundig zu zahlen war, um vom russischen Erdgas loszukommen.