Mit geändertem Konzept wollte die Stadt Leinfelden-Echterdingen der Infobörse beim Energietag mehr Leben einhauchen. Der Erfolg blieb am Samstag aus.

Leinfelden-Echterdingen - Die alte Heizung muss raus – doch welches Modell ist das richtige? Solar auf dem Dach – zahlt sich das aus? Und wie funktioniert überhaupt ein E-Bike? Wer Fragen rund ums Thema Energie hatte, war am Samstag in Leinfelden-Echterdingen an der richtigen Adresse. Die Kommune hatte gemeinsam mit den Stadtwerken zum vierten Energietag geladen. Mit neuem Konzept und viel Engagement versuchten die Veranstalter zu punkten. Doch auch in diesem Jahr lautete das Fazit: Die Resonanz war schwach.

 

Alle reden über Energie, da will auch die Filderkommune nicht zurückstehen. Seit dem Jahr 2009 nimmt Leinfelden Echterdingen die Gelegenheit wahr, begleitend zum landesweiten Energietag eine lokale Infobörse zu organisieren. In den vergangenen zwei Jahren hatten sich städtische Einrichtungen, Unternehmen, Vereine und Verbände gemeinsam bei einer zentralen Veranstaltung im Kulturforum in Echterdingen präsentiert. Doch der große Erfolg blieb aus. „Deshalb haben wir uns in diesem Jahr für eine dezentrale Struktur entschieden“, erklärte Mit-Organisator Gerd Alsheimer von den Stadtwerken.

Eine Probefahrt in zwei Stunden

„Eine prima Idee“, befanden Rosemarie Kurz aus Kirchheim/Teck und Rüdiger Angst aus Oberaichen, die sich derzeit über ein Nachfolgemodell für ihre alte Ölheizung Gedanken machen. Auf der Aktionsfläche am Neuen Markt in Leinfelden ließen sie sich vom Energieberater in die Materie einführen und erfragten gleich nebenan die aktuellen Preise bequemer E-Bikes. Schlange stehen musste das Paar dabei jedoch nicht. „In den letzten beiden Stunden hatten wir eine nur Probefahrt“, berichtete Stephan Bader, der die kraftsparende Fortbewegungsvariante vorstellte.

Handwerksbetriebe und Unternehmen, die im Energiesektor tätig sind, fehlten auf der Aktionsfläche diesmal ganz. Sie präsentierten ihr Knowhow in den eigenen vier Wänden. „Vielen Betrieben war der Aufwand für eine zentrale Veranstaltung mit Messecharakter angesichts der geringen Publikumszahlen zu groß“, begründete Gerd Alsmann die Entscheidung. Wie viele Bürger die Gelegenheit für einen Besuch beim Betrieb um die Ecke nutzen, wird sich im Laufe dieser Woche zeigen. „Wenn die Resonanz so gering war, wie auf der Aktionsfläche, würde ich persönlich überlegen, ob es Sinn macht, den Energietag fortzuführen“, gab Gerd Alsheimer zu bedenken. Monika Götz vom Umweltamt der Stadt mochte da nicht widersprechen. Sie hatte auf die Magnetwirkung der begleitenden Fachvorträge gehofft und war auch hier ernüchtert worden. Zum Auftaktabend am Donnerstag mit dem Energieexperten Martin Dehli von der Hochschule Esslingen waren lediglich drei externe Zuhörer erschienen. „Das ist enttäuschend. Zumal wir mit der Energieeffizienz im Betrieb wirklich ein spannendes Thema hatten“, stellte die Sachgebietsleiterin fest.

Umweltamt reagiert enttäuscht

Wo die Ursachen liegen, darüber rätseln die Veranstalter im Moment noch. Monika Götz hat zumindest einen Verdacht: „Wer sich aktuell für das Thema Energie interessiert, der nutzt die Gelegenheit und fährt am Energietag in die Stuttgarter Innenstadt. Dort ist einfach mehr geboten.“