Baden-Württemberg liegt bei der Nutzung erneuerbarer Energien hinter Bayern auf dem zweiten Platz. Das Land ist auf dem richtigen Weg, hat aber noch Potenziale, kommentiert StZ-Redakteurin Andrea Koch-Widmann.

Stuttgart - Trotz der noch immer vorherrschenden Flaute bei der Windenergie hat sich Baden-Württemberg im Bund-Länder-Vergleich beim Ausbau der erneuerbaren Energien verbessert und von Platz vier auf Rang zwei geschoben. Das ist vor allem den energiepolitischen Zielen und Vorgaben der Landesregierung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien geschuldet. Diesen Erfolg kann allerdings nicht nur Grün-Rot für sich verbuchen, auch wenn die Koalition mit dem Klimaschutzgesetz sowie den konkreten Maßnahmen im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept wichtige Weichen gestellt hat.

 

Schon die CDU/FDP-Vorgängerregierung hat mit dem bundesweit bislang einzigen Landeswärmegesetz energiepolitisch vorgelegt. Bei der demnächst anstehenden Novellierung wird sich weisen, ob die CDU sich weiterhin für die Energiewende einsetzt und die geplanten Erhöhungen des Ökopflichtanteils mitträgt oder lieber in der Ecke der Opposition bleibt.

Überraschend allerdings ist, dass ausgerechnet Baden-Württemberg, das sich als Industrie- und Technologieland rühmt, in puncto Forschung, Studiengängen oder Ansiedlung von Firmen aus der Energiebranche nur durchschnittliche Werte erreicht. Hier gibt es – wie beim Ausbau der Windkraft – erhebliches Potenzial. Dann wäre der Spitzenplatz gewiss.