Mieter aus Filderstadt können sich bis zum 4. Februar um ein Balkon-Solarmodul bewerben. Die Stadt stellt diese zu Testzwecken kostenlos zur Verfügung. Was Interessierte beachten müssen.

Filderstadt - Erneuerbare Energien, das ist eines der Schlagwörter unserer Zeit. Auf öffentlichen Gebäuden und auf Privathäusern entstehen immer mehr Fotovoltaikanlagen, und für die Installation kann man auch Zuschüsse abgreifen. Allerdings richten sich staatliche Klimaschutz-Förderprogramme in der Regel nur an Eigenheimbesitzer. Wer zur Miete wohnt, profitiert selten. „Viele Menschen, die in Mietwohnungen leben, haben den Wunsch, zumindest einen Teil ihres benötigten Stroms umweltfreundlich selbst zu produzieren“, heißt es aus dem Filderstädter Umweltschutzreferat. Und für zwei Haushalte soll dieser Wunsch nun Wirklichkeit werden. Die Stadt sucht Balkonkraftwerk-Tester. Zwei Miet-Haushalte werden mit Mini-Solaranlagen ausgestattet – kostenlos.

 

Nordbalkon geht leider nicht

Teilnehmen können Mieter aus Filderstadt. Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen sind auf der städtischen Homepage unter der Stichwortsuche „Balkonkraftwerk“ hinterlegt. Die ausgefüllten Dokumente müssen bis zum 4. Februar beim Umweltschutzreferat eingereicht werden. Dort wird dann nach diversen Eignungskriterien geschaut. „Ein reiner Nordbalkon geht nicht“, erklärt Claudia Arold, eine der Leiterinnen des Referats, auch müsse der Vermieter mit der Installation der zwei Fotovoltaik-Module einverstanden sei. Am Ende entscheide das Los.

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Wer ausgewählt wurde, wird Mitte Februar über den Zuschlag informiert. „Die Leute dürfen die Anlagen behalten und unbegrenzt nutzen“, sagt Claudia Arold, tun müssen sie aber trotzdem etwas dafür. Während einer einjährigen Testphase wird das Umweltschutzreferat Kontakt halten und immer wieder abfragen, wie es läuft in der Zusammenarbeit mit dem Energieversorger – die Netze BW als Stromnetzbetreiber verlangt laut Stadt die Installation einer Wieland-Steckdose und eines Zwei-Richtungszählers –, wie der Einbau klappt, wie der Betrieb funktioniert und wie sich alles auf die Stromrechnung auswirkt. Die Erkenntnisse sollen dann im Amtsblatt veröffentlicht werden.

So kann man sich um die Solaranlage bewerben

Das ganze Projekt beruht auf einer Eigeninitiative der Stadt, sagt Claudia Arold. Die Idee dahin: Lust machen auf eine alternative Energiegewinnung, Berührungsängste abbauen und Balkonkraftwerke bekannter machen. Ein Plan, der schon vor Ablauf der Bewerbungsfrist aufzugehen scheint. „Wir haben gemerkt, da haben wir einen Nerv getroffen“, sagt sie. Etliche Bewerbungen seien bereits eingegangen, „wir sind jetzt schon ganz begeistert“. Auch Eigentümer hätten sich gemeldet, um mehr über die technischen Möglichkeiten zu erfahren. „Wir haben jetzt auch was zusammengestellt auf unserer Homepage für alle, die sich interessieren“, erklärt sie.

Info Eine Bewerbung einreichen können Mieter aus Filderstadt bis einschließlich 4. Februar per Post ans Umweltschutzreferat, Uhlbergstraße 33, 70794 Filderstadt, Telefon 0711/700 36 48, oder per E-Mail an umweltschutz@filderstadt.de, Betreff „Balkonkraftwerk“.