Lässt sich das erklärte Ziel des Gemeinderats, bis 2025 auf jedem Schuldach Photovoltaik zu installieren, halten? Das Linksbündnis im Gemeinderat hat jedenfalls erhebliche Zweifel und fordert eine Solaroffensive.

Das Linksbündnis im Rathaus zweifelt daran, dass bis Ende des Jahre 2025 alle Stuttgarter Schulen mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach bestückt sind. Dieses Ziel hat der Gemeinderat in dem noch unter Ex-OB Fritz Kuhn (Grüne) verabschiedeten 200-Millionen-Euro-Progamm mit dem Titel „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ ausgegeben. Die Fraktion verweist auf das Beispiel des Degerlocher Wilhelmsgymnasiums, wo es seit 2019 in Sachen Photovoltaik keine Fortschritte gegeben habe.

 

In einem Antrag fragen die Stadträte, wie hoch die Verwaltung die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass das Ziel Ende 2025 eingehalten werden kann. Außerdem wollen sie wissen, wie viele Schulen im Rahmen des Aktionsprogramms bereits mit Photovoltaikmodulen ausgerüstet worden sind und wie viele nach heutigem Kenntnisstand bis Ende 2025 nicht berücksichtigt werden können.

Linksbündnis fordert höchste Priorität für Photovoltaik

„Die Umsetzung solcher Vorhaben muss höchste Priorität haben, zumal Stuttgart in den vergangenen Jahren in Sachen Photovoltaik viel zu vieles verschlafen hat“, so das Linksbündnis. In den Jahren 2000 bis 2017 wurden laut einer Masterarbeit der Uni Stuttgart auf städtischen Gebäuden 85 Anlagen mit einer Leistung von 4,6 Megawatt Peak Leistung installiert. Das gesamte Potenzial auf städtischen Dächern liegt laut Amt für Umweltschutz aber bei 45,8 Megawatt Peak. Der Autor der Masterarbeit hatte die Ausbaurate der Jahre 2015 bis 2017 hochgerechnet: Nach seiner Einschätzung würde es demnach 200 Jahre dauern, um das komplette Strompotenzial zu erschließen.