Eine 80-Jährige erhält einen Anruf ihrer vermeintlichen Tochter. Die Frau ist schockiert – und die Betrüger schaffen es, ihrem Opfer einen hohen Geldbetrag abzunehmen.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Fellbach - Einen Fall von Telefonbetrug, der sich in Fellbach abgespielt hat, meldet das Polizeipräsidium Aalen. Eine 80-jährige Seniorin hatte am Mittwochnachmittag einen Anruf von einer Person erhalten, die sich als ihre Tochter ausgab. Diese schilderte völlig aufgelöst, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Wenig später folgte ein weiterer Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten, welcher den Sachverhalt bestätigte und eine Kaution in Höhe von 59 000 Euro zur Freilassung der Tochter forderte. Es folgten weitere Gespräche mit den Betrügern, die sich auch als Staatsanwälte ausgaben, woraufhin die Seniorin von Fellbach nach Stuttgart fuhr, 10 000 Euro von ihrer Bank abhob und diesen Betrag den Betrügern übergab.

 

Immer wieder kommt es in der Region zu betrügerischen Anrufen, die sich meist an Senioren richten. Die Betrüger sind oft rhetorisch geschickt und verstehen es, ihre Opfer unter Druck zu setzen und ihnen beispielsweise die Namen von real existierenden Kindern oder Enkeln zu entlocken, um die Opfer zu überzeugen. Die älteren Menschen werden bei den Anrufen derart in Angst gehalten, sodass sie keine Rücksprache mit ihren Angehörigen halten. Oft sind auch mehrere Anrufer beteiligt, um die Beteiligung der Staatsanwaltschaft und der Polizei vorzutäuschen.

Die Polizei gibt Tipps zum Umgang mit Betrügern

Eine Alternative zum sogenannten Enkeltrick, der in dem Fellbacher Fall Erfolg hatte, ist die Masche „Falscher Polizist“, bei der die Betrüger vorgeben, eine Diebesbande sei in der Gegend unterwegs und Polizisten würden nun die Wertsachen des Angerufenen in Sicherheit bringen. Auch dieser Trick hat immer wieder Erfolg.

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Die Polizei rät deshalb: „Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde aber selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie eventuelle Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.“

Auf dieser Webseite gibt die Polizei weitere Hinweise zum Thema.

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