Zum Saisonabschluss baden in Stuttgarts Freibädern Hunderte Gummienten. Waschkörbe voll Enten gehen an den Start – den Gewinnern winkt unter anderem eine Dauerkarte als Preis.

Stuttgart - „Auf die Plätze, fertig, los!“ So ging das Kommando gestern gleichzeitig im Inselbad Untertürkheim, im Leuze, und im Höhenfreibad auf dem Killesberg. Allerdings galt das Startzeichen nicht sportlichen Schwimmern, sondern Enten. Speziellen Gummi-Enten mit einem Gewicht im Unterbauch, damit sie per tiefer gelegtem Schwerpunkt den orangenen Schnabel auch bei ordentlichem Wellengang immer hübsch überm Wasser behalten.

 

Ein ganzer Waschkorb voll stand so im Höhenfreibad Killesberg bereit. Hundert an der Zahl, alle mit einer Losnummer versehen, die Besucher in den vergangenen Wochen beim Eintritt ziehen konnten. Und nun wartet das Publikum gespannt darauf, wer beim Strudeln durch das Strömungsbecken den Schnabel vorn haben würde.

Mit einem einzigen Platsch wurden sie dann auf das Kommando von Arno Beismann, dem stellvertretende Betriebsstellenleiter, zwecks perfektem Synchronstart relativ herzlos ins Wasser befördert, wo gleich ein paar Streberlinge an die Spitze drängten. Nur kurz blieb der Pulk zusammen, und nach exakt 32 Sekunden schlägt die Spitzen-Ente am Beckenrand an, dicht gefolgt von einem Dutzend kaum einen Federnschlag langsameren Artgenossen.

100 Gummienten schwimmen um die Wette

Nun aber wurde es erst richtig spannend, denn die zehn ausgelobten Preise waren nur zu haben, wenn die Losbesitzer auch anwesend waren. Ein Modus, bei dem ziemlich viele Tierchen plötzlich ganz herrenlos auf dem Trockenen saßen. Um so größer die Freude bei Jakob, 13 Jahre alt, als mit seiner Nummer zugleich der erste anwesende Gewinner gefunden war. „Pech im Spiel, aber Glück in der Liebe!“, befand ein 49-Jähriger, der sich sein Glück per Dauerkarte im Prinzip redlich verdient gehabt hätte. Besser traf es da Lilli, 10, die über den ergatterten zweiten Platz ebenso strahlte wie Raffael über seine dritte Position auf dem Siegertreppchen.

Für die restlichen sieben Gewinner zog sich die Prozedur dann solange, bis fast das volle Hundert wieder im Körbchen war. Sehr verblüfft über ihr plötzliches Glück war die zweieinhalbjährig Clara, worauf ihr Papa meinte: „Bei dem Glück hätte ich gestern Lotto spielen sollen!“ Ins Schwitzen aber kam nur Beismann am Megafon. Im Prinzip war das für ihn aber eine leichte Übung, denn er weiß auch, wie 150 Teilnehmer beim Aqua-Jogging zu dirigieren sind. „Und“, fügte er hinzu, „das Publikum zu bespaßen, ist Teil meines Jobs!“