Hessen bietet sich für die Auswertung der „Paradise Papers“ an. Der hessische Finanzminister verwies auf das Fachwissen und die technische Ausrüstung der hessischen Finanzverwaltung.

Wiesbaden - Das Bundesland Hessen will die „Paradise Papers“ mit millionenfachen Daten über Steuertricks federführend auswerten. Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) berief sich bei seinem Vorstoß am Montag auf das Fachwissen und die technische Ausrüstung der hessischen Finanzverwaltung. Diese hilft bereits bei der zentralen Auswertung der „Panama Papers“.

 

Bei diesen Ermittlungen werten die hessischen Finanzexperten in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) Informationen über dubiose Geschäfte mit Briefkastenfirmen aus und fungieren dabei als Schnittstelle zu ihren Kollegen in anderen Bundesländern. Das BKA ist im vollständigen Besitz der „Panama Papers“, Hessen hat nach eigenen Angaben auf alle diese Daten Zugriff. Das BKA soll für den Datensatz bislang fünf Millionen Euro an eine bislang ungenannte Quelle gezahlt haben.

Namen von mehr als 120 Politikern

Bei den „Paradise Papers“ geht es nach Recherchen eines Netzwerks investigativer Journalisten (ICIJ) um 13,4 Millionen Dokumente aus Steuerparadiesen. In der riesigen Datenmenge tauchen die Namen von mehr als 120 Politikern aus fast 50 Ländern auf, dazu die von Unternehmern und Sportlern. Die den Unterlagen zufolge angewandten Praktiken müssen aber nicht zwingend illegal sein.