Was bedeuten die Steuerpläne von Union und SPD für einen Facharbeiter? Was springt für Familien und Rentner raus? Die Berechnungen der Groko-Beschlüsse zeigen: Die meisten Beschäftigten können mit Entlastungen rechnen – doch sie müssen Jahre warten.

Berlin - Rund 63 000 Euro beträgt das Durchschnittsgehalt in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie. Die große Koalition hat Steuerentlastungen und niedrigere Sozialabgaben versprochen. Was heißt das für einen gut verdienenden Facharbeiter? Was können Familien und Rentner erwarten? Anhand von Beispielen stellen wir dar, was die Pläne der Groko in der Steuer- und Sozialpolitik in Euro und Cent bedeuten. Das vom Entlastungsvolumen gewichtigste Einzelvorhaben ist der Abbau des Solidaritätszuschlags. Bis es dazu kommt, müssen sich die Steuerzahler jedoch gedulden. Der Soli soll erst 2021 abgebaut werden – von dem Jahr an sollen 90 Prozent der Steuerzahler keine Ergänzungsabgabe mehr entrichten. Doch der Kreis der Begünstigten ist kleiner: Denn schon heute zahlen Steuerzahler mit geringem Einkommen keinen Soli: Mehr als 40 Prozent der Steuerzahler sind jetzt schon befreit. Was die Koalitionspläne im Einzelnen bedeuten, verdeutlichen die Beispiele. Es handelt sich um interne Berechnungen des Bundesfinanzministeriums für die Koalitionsverhandlungen. Sie zeigen: Vom Soli-Abbau profitiert die Mittelschicht, Menschen mit kleinem Einkommen und Spitzenverdiener gehen leer aus.