Seit dem Wechsel des Dienstleisters Anfang Januar kommt es zu Unregelmäßigkeiten bei der Abfuhr in Stuttgart. Die Stadt warnt: Liegen gebliebene Säcke müssen von den Bürgerinnen und Bürgern wieder eingesammelt werden.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Die Beschwerden über nicht abgeholte Gelbe Säcke und nicht geleerte Gelbe Tonnen reißen nicht ab. Im Stuttgarter Rathaus sieht man sich allerdings nicht in der Verantwortung für die Zustände. „Die Abholung der Gelben Säcke beziehungsweise die Leerung der Gelben Tonnen ist eine rein privatwirtschaftlich organisierte Abholung von Wertstoffen, die nicht im Auftrag oder in der Verantwortung von Stadt oder Abfallwirtschaft Stuttgart geschieht“, erklärt Rathaussprecher Oliver Hillinger.

 

Rathaus: Zuständig ist das beauftragte Unternehmen

Man könne daher weitergehende Fragen nicht beantworten. Dafür sei wahlweise die Firma Reclay aus dem hessischen Herborn zuständig oder das von ihr beauftragte Unternehmen Kurz aus dem Landkreis Ludwigsburg. Noch vor dem Jahreswechsel war die distanzierte Haltung zur Abholung der Gelben Säcke bei der Stadt allerdings nicht so ausgeprägt. In einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung sprach Markus Töpfer, Geschäftsführer der städtischen Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) davon, „dass die Menschen in Stuttgart diesen Wechsel des Partners gar nicht bemerken“ würden.

Auch von gemeinsamen Vorbereitungen der städtischen Müllwerker und der Firma Kurz war die Rede. Zudem seien die Abfuhrtermine für den Gelben Sack „bereits im Terminkalender des AWS online veröffentlicht und komfortabel in der Stuttgarter AWS-App abrufbar“.

Nun erteilt Rathaussprecher Hillinger statt einer Auskunft zu den Abläufen bei der stockenden Abholung der Gelben Säcke lieber einen „ordnungsrechtlichen Hinweis“. Beim Inhalt der Gelben Säcke und Tonnen handle es sich demnach nicht um Abfall sondern um Wertstoffe. Werde dieser nicht oder nicht pünktlich abgeholt, „fällt die Pflicht für die Beseitigung auf den Bereitsteller zurück“, sagt Hillinger. Im Klartext: Wer einen Gelben Sack an den Straßenrand stellt in der Annahme, dieser werde wie in der städtischen App angekündigt auch abgeholt, muss ihn wieder wegräumen, wenn die Abfuhr nicht stattgefunden hat.

Warten auf den nächsten Abfuhrtermin

Für diesen Fall empfiehlt der Rathaussprecher „Kontakt mit dem zur Abholung beauftragten Unternehmen“ zu suchen „oder auf die nächste Abholung“ zu warten. Die erfolgt in der Regel alle drei Wochen.