Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Dauerhaft wollen die GIZler das, was sie neuerdings ans Finanzamt abführen, durch höhere Bezüge oder Zulagen kompensiert haben – ganz oder weitgehend. Das ist das Maximalziel in den seit Ende November laufenden Tarifverhandlungen. Doch die Gespräche gestalten sich äußerst zäh und sind derzeit bis auf Weiteres ausgesetzt. Als hohe Hürde erweist sich eine Vorgabe, die während der Koalitionsverhandlungen aus dem damals noch FDP-geführten Entwicklungsministerium kam: Nur die Hälfte der Steuermehreinnahmen von gut 40 Millionen Euro dürfe für höhere Bezüge eingesetzt werden. Die GIZ-Spitze fühlt sich offenbar daran gebunden, auch unter dem neuen Minister Gerd Müller scheint das zu gelten. Zu laufenden Tarifverhandlungen, heißt es aus dessen Haus, könne man sich nicht äußern. Er selbst sagte allgemein, die Auslandsmitarbeiter leisteten „eine herausragende Arbeit in einem schwierigen und vielfach gefährlich Umfeld mit einer enormen Belastung . . . ; dies muss auch fair vergütet werden“.

 

Aber was ist fair? Für die GIZ-Mitarbeiter heißt es, das bisherige Niveau des Nettogehalts zu wahren. Andernfalls, warnten sie den Vorstand, drohe ein erheblicher „Motivationsverlust“. Weit übers Pflichtpensum hinaus hätten sie sich im Ausland für die entwicklungspolitischen Ziele Deutschlands engagiert. Überstunden, Wochenendarbeit, viele Reisen, eingeschränkte medizinische Versorgung – all diese Belastungen habe man im Vertrauen darauf in Kauf genommen, dass es honoriert werde. Nun aber gebe es einen „Vertrauensverlust gegenüber dem Arbeitgeber“.

Warnung vor massivem „Motivationseinbruch“

Alarm schlugen in einem Schreiben an Gönner auch fast 50 Länderdirektoren. Sie befürchten nicht nur einen „Motivationseinbruch nicht gekannten Ausmaßes“, sondern bangen auch um die Wettbewerbsfähigkeit der GIZ auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Schon bisher sei es oft nicht einfach gewesen, Personal zu gewinnen, weil andere Organisationen besser zahlten. Künftig könne es „massive Schwierigkeiten“ geben, Stellen zeitnah und adäquat zu besetzen. Dabei reicht die Tariftabelle immerhin bis an 100 000 Euro heran.

Einstweilen überlegen die GIZ-Beschäftigten, wie sie den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen können. Eine erste Stufe wäre „Dienst nach Vorschrift“, also die strikte Einhaltung der 39-Stunden-Woche. Aber auch ein Streik erscheint nicht mehr ausgeschlossen – so schwer es den Helfern auch falle, Hilfe zeitweise zu verweigern. Ein Arbeitskampf um einen deutschen Tarifvertrag in 50 Ländern der Welt – damit, sagt der Verdi-Sekretär Schürmann, betrete man „völliges Neuland“.

Höhere Tarife als Ausgleich fürs Steuerzahlen

Dauerhaft wollen die GIZler das, was sie neuerdings ans Finanzamt abführen, durch höhere Bezüge oder Zulagen kompensiert haben – ganz oder weitgehend. Das ist das Maximalziel in den seit Ende November laufenden Tarifverhandlungen. Doch die Gespräche gestalten sich äußerst zäh und sind derzeit bis auf Weiteres ausgesetzt. Als hohe Hürde erweist sich eine Vorgabe, die während der Koalitionsverhandlungen aus dem damals noch FDP-geführten Entwicklungsministerium kam: Nur die Hälfte der Steuermehreinnahmen von gut 40 Millionen Euro dürfe für höhere Bezüge eingesetzt werden. Die GIZ-Spitze fühlt sich offenbar daran gebunden, auch unter dem neuen Minister Gerd Müller scheint das zu gelten. Zu laufenden Tarifverhandlungen, heißt es aus dessen Haus, könne man sich nicht äußern. Er selbst sagte allgemein, die Auslandsmitarbeiter leisteten „eine herausragende Arbeit in einem schwierigen und vielfach gefährlich Umfeld mit einer enormen Belastung . . . ; dies muss auch fair vergütet werden“.

Aber was ist fair? Für die GIZ-Mitarbeiter heißt es, das bisherige Niveau des Nettogehalts zu wahren. Andernfalls, warnten sie den Vorstand, drohe ein erheblicher „Motivationsverlust“. Weit übers Pflichtpensum hinaus hätten sie sich im Ausland für die entwicklungspolitischen Ziele Deutschlands engagiert. Überstunden, Wochenendarbeit, viele Reisen, eingeschränkte medizinische Versorgung – all diese Belastungen habe man im Vertrauen darauf in Kauf genommen, dass es honoriert werde. Nun aber gebe es einen „Vertrauensverlust gegenüber dem Arbeitgeber“.

Warnung vor massivem „Motivationseinbruch“

Alarm schlugen in einem Schreiben an Gönner auch fast 50 Länderdirektoren. Sie befürchten nicht nur einen „Motivationseinbruch nicht gekannten Ausmaßes“, sondern bangen auch um die Wettbewerbsfähigkeit der GIZ auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Schon bisher sei es oft nicht einfach gewesen, Personal zu gewinnen, weil andere Organisationen besser zahlten. Künftig könne es „massive Schwierigkeiten“ geben, Stellen zeitnah und adäquat zu besetzen. Dabei reicht die Tariftabelle immerhin bis an 100 000 Euro heran.

Einstweilen überlegen die GIZ-Beschäftigten, wie sie den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen können. Eine erste Stufe wäre „Dienst nach Vorschrift“, also die strikte Einhaltung der 39-Stunden-Woche. Aber auch ein Streik erscheint nicht mehr ausgeschlossen – so schwer es den Helfern auch falle, Hilfe zeitweise zu verweigern. Ein Arbeitskampf um einen deutschen Tarifvertrag in 50 Ländern der Welt – damit, sagt der Verdi-Sekretär Schürmann, betrete man „völliges Neuland“.