Der Verein Yirabah aus Bonlanden konnte wieder Hilfsgüter nach Afrika bringen. Im Dorf Si Kunda kam neben einem Traktor samt Anhänger auch eine Solaranlage an. Sie sorgt für größere Produktionskapazitäten.

Bonlanden/Si Kunda - Siegfried Ester ist richtig zufrieden. Bei seiner jüngsten Reise in das westafrikanische Land Gambia konnte der Kassier des Bonländer Vereins Yirabah den Dorfbewohnern von Si Kunda Hilfsgüter im Wert von circa 54 000 Euro übergeben. Davon stammen 15 000 Euro von einer Landesstiftung.

 

Insbesondere ein gespendeter Traktor und ein Anhänger sorgten bei den Einheimischen für große Freude. „Die Leute wollten alle mal auf dem Anhänger mitfahren“, berichtet Ester. Kinder und Jugendliche hätten den Traktor dann erstmal richtig geputzt, bis er ordentlich glänzte. Für das 1340 Einwohner zählende Dorf sei der Schlepper von unschätzbarem Wert, erklärt Ester. Damit könne nicht nur der Anbau von Hirse, Reis und Erdnüssen intensiviert werden (ein Scheibenpflug mit Egge wurde in Afrika erworben). Das Gespann, bestehend aus Traktor und Anhänger, sei auch ein wichtiges Transportmittel. „Nun müssen die Frauen die Waren zum Markt im Nachbardorf nicht mehr auf dem Kopf tragen“, sagt der Rentner aus Bonlanden.

Solaranlage installiert

Er freut sich besonders, dass nun die örtlich üppig vorhandene Solarenergie besser ausgenutzt werden kann. Der Hilfstransport für das Dorf Si Kunda umfasste auch eine Solaranlage, die künftig nicht nur für Licht in der landwirtschaftlichen Produktionsstätte sorgt, sondern auch den Betrieb eines Kiosks ermöglicht. Für den Aufbau der Anlage konnten zwei Spezialisten gewonnen werden: Dietmar Seidler, er ist Mitinhaber eines elektrotechnischen Fachbetriebs in Taufkirchen und der ehemalige Berufsschullehrer Hajo Schwan, der von der Organisation Senior Expert Services Bonn abgesandt wurde.

Die beiden Fachleute hätten einen tollen Job gemacht, berichtet Siegfried Ester. Während Schwan mit einigen afrikanischen Helfern die Tragekonstruktion und die Solarzellen aufs Dach montierte, habe sich Seidler mit anderen Einheimischen um die Elektroinstallation gekümmert. Die Afrikaner hätten sich sehr engagiert und gut mitgearbeitet, berichtet Ester. Seidler habe am Schluss sogar gesagt: Einen von ihnen würde er sofort in seiner Firma anstellen, wenn das gehen würde.

Mehr Produktion möglich

Mit der Solaranlage und den angeschlossenen Lampen können nun die acht Räume des Produktionszentrums länger genutzt werden. „Dort wird es sehr früh dunkel“, sagt Ester. In den Räumen werden auch die beiden vom Verein Yirabah angeschafften Reis- und Hirsemühlen betrieben. Die Solaranlage sorgt außerdem für den Betrieb eines Kühl- und eines Gefrierschranks im neu eingerichteten Kiosk. „Auch dort konnten wieder Arbeitsplätze für zwei Frauen geschaffen werden“, sagt Siegfried Ester, der das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ als wesentliche Maxime seines Vereins bezeichnet.