Der Einsatz von veganem Leder wird zum Prestigeprojekt – nicht nur in der Modeindustrie.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Auf den ersten Blick sieht es aus wie weißer Bauschaum. Aber das Gewebe, das in einer holländischen Fabrik zwischen Dutzenden von übereinandergestapelten Behältern voller Sägemehl hervorquillt, gehört zu den gefragtesten Materialien dieser Tage. Es handelt sich um Myzel, ein Pilzgeflecht, wesensverwandt der samtenen Schicht, die auf Camembert gedeiht, und Grundstoff für ein lederähnliches Produkt namens Mylo, das auch die Sitzpolster des neuen Mercedes-Forschungsautos EQXX ziert. Man kann die bisher vorgestellten Mylo-Produkte – ein Bustier von Stella McCartney, eine Yogamatte von Lululemon und spezielle Stan-Smith-Schuhe von Adidas – noch nicht kaufen. Das soll sich aber bald ändern.