Der ehemalige Verteidiger und Chefcoach des VfB Stuttgart verstarb im Alter von 80 Jahren.

Der VfB Stuttgart trauert um Egon Coordes. Der frühere Spieler und Trainer des Bundesligisten starb am Dienstag im Alter von 80 Jahren in seinem Wohnort Memmingen – nach einem Leben, in dem der Fußball eine enorm große Rolle gespielt hat.

 

Egon Coordes, der 1944 in Wesermünde zur Welt kam, ist immer seinen eigenen Weg gegangen – und sich selbst treu geblieben. Zu Journalisten sagte er einmal: „Interpretieren Sie, wie sie wollen. Aber bitte richtig.“ Es ist ein Zitat, das gut widerspiegelt, wie Egon Coordes war: eckig, kantig, eigenwillig, und auch einer, der sagte, was er dachte.

Pokalsieg gegen den VfB Stuttgart

1971 kam der Verteidiger von Werder Bremen zum VfB. Er absolvierte 139 Pflichtspiele im Trikot mit dem roten Brustring, erzielte in fünf Jahren acht Tore. Nach seiner Profikarriere wechselte Egon Coordes 1976 an die Seitenlinie, wurde Trainer beim TuS Bremerhaven und später Co-Trainer von Udo Lattek beim FC Bayern München, mit dem er unter anderem 1986 den Pokal gewann – durch einen 5:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart.

Zu diesem Zeitpunkt stand schon fest, dass Coordes (Spitzname „Schleifer“) in der Saison darauf Nachfolger von Willi Entenmann als Chefcoach des VfB werden würde. Folglich hatte der Ex-Bayern-Trainer und Pokal-Bezwinger keinen leichten Stand, als er seinen Job in Stuttgart antrat. Die Mannschaft um die Stars Guido Buchwald, Jürgen Klinsmann, Asgeir Sigurvinsson, Karl Allgöwer und Eike Immel war zwar gut besetzt, zu einer erfolgreichen Gemeinschaft aber fanden Trainer und Team nicht zusammen. Am Ende stand Platz zwölf in der Bundesliga, Coordes musste wieder gehen. Für ihn kam Arie Haan. Coordes kehrte als Assistent von Jupp Heynckes zum FC Bayern zurück und war 1992/93 für ein halbes Jahr Cheftrainer des Hamburger SV. Nach seiner Zeit auf der Bank war er ab 2003 noch lange Jahre als Spielanalyst tätig.