Etwa 2000 Aktive beteiligen sich beim Umzug des Faschingsvereins Burgstetten. Damit verdoppeln die Narren kurz die Einwohnerzahl des kleinen Ortes Erbstetten.

Erbstetten - Die Faschingssaison hat gerade erst begonnen, doch einer der heimlichen Höhepunkte im Kreis ist am Sonntag bereits über die Bühne gegangen – oder besser gesagt über die Straße. Etwa 2000 aktive Narren haben sich beim Umzug des Faschingsvereins Burgstetten beteiligt und damit die Einwohnerzahl von Erbstetten mit einem Schlag verdoppelt. Dabei noch gar nicht miteingerechnet waren die vielen Zuschauer, die die 2,5 Kilometer lange Strecke durch den Ort säumten. Dass sich die Güte des Umzugs herumspricht, war schon an den Zufahrten zu sehen: Feldwege und Straßen rund um Erbstetten waren völlig zugeparkt.

 

Aber der Weg in das kleine Dorf lohnt sich auch wirklich. Denn die 65 beteiligten Gruppen boten eine beachtliche Vielfalt närrischen Treibens. Mit dabei waren natürlich viele Gruppen aus dem Rems-Mur-Kreis: von den Reichenberger Burghexen über die Schwaikheimer Sumpfgoischder, die beiden Waiblinger Karnevalsgesellschaften bis zu den Gees Guggenmusikern aus Baltmannsweiler. Aber auch aus dem Badischen und dem Schwarzwald waren einige Gruppen nach Erbstetten gekommen. Zu sehen gab es Hästräger, die ihre Peitschen knallen und ihre Glockengürtel klingen ließen oder bis zu fünfstöckige Menschenpyramiden bauten. Auch der Spaß mit den Zuschauern durfte nicht zu kurz kommen. Lisa etwa kam den Narren näher als beabsichtigt. Erst wurde sie von den Hexen der Narrenzunft Ittersbach ins Heubad gesteckt und dann auch noch wie ein Christbaum verpackt. „Ich fand’s aber ganz lustig“, sagte das junge Mädchen und stellte sich tapfer wieder an den Straßenrand. Beim Faschingsverein Burgstetten freut man sich über die Dimensionen des Umzugs – und kommt doch an seine Grenzen: „Wir mussten sogar Gruppen absagen, weil wir es organisatorisch sonst nicht packen“, sagt Präsident Marco Clerici. Für die 50 Aktiven bedeutet die Veranstaltung vier Tage Stress. „Aber wir nehmen uns trotzdem Zeit zum Genießen“, sagt Clerici.