Sie haben ganze acht Tage unter den Trümmern ihrer Häuser überlebt: Helfer haben nach dem verheerenden Himalaya-Erdbeben zwei Frauen, einen Mann und einen über 100 Jahre alten Greis lebend geborgen.

Kathmandu - Ein wahrscheinlich mehr als 100 Jahre alter Mann ist nach Angaben der nepalesischen Regierung aus den Trümmern seines eingestürzten Hauses gerettet worden. Der Mann sei verletzt, aber außer Lebensgefahr, sagte Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal der Deutschen Presse-Agentur.

 

Er habe seit dem Erdbeben vor rund einer Woche unter den Überresten des Lehmhauses im Dorf Kimtang im Distrikt Nuwakot gelegen. Ein Team aus nepalesischer Polizei und japanischen Rettungskräften habe ihn gefunden. Er sei per Helikopter in ein Krankenhaus gebracht worden.

"Wir glauben, dass er mehr als 100 Jahre alt ist", sagte Dhakal weiter. Damit hätte der gerettete Greis schon das vorherige schwere Erdbeben in Nepal im Jahr 1934 miterlebt. Ein heute geborenes Kind in Nepal hat nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef eine Lebenserwartung von 68 Jahren - vor 100 Jahren war diese noch viel geringer. Zahlreiche alte Menschen in Südasien kennen ihr genaues Alter nicht, weil der Tag der Geburt seinerzeit selten erfasst wurde.

Inzwischen 7100 Todesopfer

Nur wenige Stunden vor der Rettung des Greises war bekannt geworden, dass drei weitere Menschen das Beben überlebten. Soldaten und Polizisten hätten am Sonntag zwei Frauen und einen Mann ausgegraben, erklärte die Polizei. Zwei von ihnen hätten unter den Überresten ihres Lehmhauses im Dorf Kerabari im Distrikt Sindhupalchowk gelegen. Einer sei in der Nähe von einem Erdrutsch erfasst worden.

Das Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 hatte am Samstag vor einer Woche den Himalaya erschüttert. Die Zahl der Toten in den betroffenen Ländern Nepal, Indien und China liegt inzwischen bei mehr als 7100.