Die schlechte Versorgungslage vier Tage nach dem schweren Himalaya-Erdbeben sorgt bei der Bevölkerung zunehmend für Unmut. Unterdessen sanken die Chancen rapide, weitere Überlebende aus den Trümmern zu retten.

Kathmandu - Vier Tage nach dem schweren Himalaya-Erdbeben sorgt die katastrophale Versorgungslage in Nepal für erste Unruhen. Das berichtete das UN-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) in der Nacht.

 

"Ungleiche Verteilung erhöht das Risiko von Animositäten unter den Betroffenen", warnte Ocha. Bei den Beben der Stärke 7,8 waren am Samstag mindestens 4700 Menschen ums Leben gekommen. Helfer fürchten, dass die Zahl deutlich steigt, wenn abgelegene Regionen erreicht werden.

Der ohnehin überlastete Flughafen musste am Mittwoch vorübergehend wegen Rissen in der Landebahn gesperrt werden, wie die "Nepali Times" twitterte. Sie seien aber schnell repariert worden. Zahlreiche Flüge mit Helfern und Hilfsmaterial mussten in den vergangenen Tagen wegen Überlastung des Flughafens unverrichteter Dinge wieder umkehren.

Unterdessen sanken die Chancen rapide, weitere Überlebende aus den Trümmern zu retten. Den Helfern fehlt Gerät, Menschen graben teils mit bloßen Händen in den Trümmerbergen. Die Rettungsorganisation I.S.A.R. Germany hat ein Team mit sieben Suchhunden in die Katastrophenregion geschickt.

Das Beben hatte große Teile Nepals sowie die angrenzenden Länder Indien und das chinesische Tibet getroffen. Betroffen sind nach UN-Angaben acht Millionen Menschen.