In dieser Woche zeigt sich ein spektakulärer Mond am Nachthimmel über Deutschland. Was hat es mit dem sogenannten Erdbeermond auf sich – und wann ist er am besten zu sehen?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

In der kommenden Nacht lohnt sich ein Blick in den Himmel: Denn über Deutschland leuchtet - neben blutroten Sonnenaufgängen und -untergängen - der sogenannte Erdbeermond. Zu sehen ist er am Mittwoch, 11. Juni. Das Besondere: der Erdtrabant erscheint besonders groß und scheint so tief über dem Horizont zu schweben wie sonst selten.

 

Zuletzt war er 2007 in dieser Form zu sehen – und die Konstellation taucht so schnell auch nicht wieder auf. Erst im Jahr 2043 ist das wieder der Fall. Am Mittwoch ist der Erdbeermond um kurz nach 22 Uhr in seiner ganzen Pracht zu bewundern.

Erdbeermond: Das hat es mit dem Namen auf sich

Den Begriff „Erdbeermond“ haben die nordamerikanischen Ureinwohnern der Algonkin geprägt. Die Benennung der Vollmonde orientiert sich an natürlichen Zyklen. Im Juni beginnt die Erdbeerernte. In Europa sind auch Bezeichnungen wie Rosenmond, Honigmond oder Brachmond verbreitet.

Der Mond erscheint deshalb so groß, weil er tief über dem Horizont steht. Foto: IMAGO/greatif

Erdbeermond: Warum erscheint der Vollmond oft rötlich?

Tatsächlich erscheint der Mond im Juni öfters rötlich – und sorgt so für spektakuläre Bilder am Nachthimmel. Die Farbänderung stammt von der Erdatmosphäre: Je höher der Mond am Horizont steht, desto intensiver streut er das Licht, insbesondere die kurzwelligen blauen Anteile. Übrig bleibt ein warmes, gelblich bis rötlich gefärbtes Leuchten.

Die Färbung, die beim Erdbeermond zu sehen ist, resultiert also aus dem Blickwinkel und den Lichtverhältnissen. Mit dem Erdtrabanten selbst hat sie nichts zu tun. Dasselbe Phänomen ist beispielsweise auch bei Sonnenuntergängen zu sehen, die sich in unterschiedlichen Farbspektren zeigen können.

Erdbeermond: Warum erscheint der Vollmond größer?

Der Vollmond im Juni erscheint in der Regel besonders tief am Himmel. Dies hängt damit zusammen, dass er der Sonne direkt gegenübersteht. Zur Sommersonnenwende erreicht die Sonne ihre höchste Position. Folglich gilt: Je höher die Sonne steht, desto tiefer befindet sich ihr nächtliches Pendant, der Vollmond. Experten sprechen von einer „Mondtäuschung“. Auch als „Supermond“ ist das Phänomen bekannt.

Der Mond wirkt im Übrigen deshalb so groß, wenn er tiefer am Himmel steht, weil das menschliche Gehirn ihn mit anderen Objekten – beispielsweise Häuser oder Bäume – ins Verhältnis setzt. Steht der Mond höher am Himmel fehlen diese Vergleichsmöglichkeiten.


Erdbeermond und Co: Gibt es weitere Vollmondnamen?

In zahlreichen Kulturen tragen die Monatsvollmonde eigene Namen. Sie orientieren sich meist an Naturbeobachtungen oder alten Bauernkalendern:

  • Januar: Wolfsmond
  • Februar: Schneemond
  • März: Wurmmond
  • April: Pinkmond
  • Mai: Blumenmond
  • Juni: Erdbeermond
  • Juli: Hirschmond
  • August: Störmond
  • September: Erntemond
  • Oktober: Jägermond
  • November: Bibermond
  • Dezember: Kalter Mond

Wo ist der Erdbeermond zu sehen?

Der Mond sollte ab dem Mondaufgang am Mittwoch, 11. Juni, im Grunde in ganz Deutschland zu sehen sein, vorausgesetzt er wird nicht von Wolken verdeckt.

Wie bei allen Phänomenen am Nachthimmel gilt: Am besten zu sehen sind sie an einem möglichst dunklen Ort, der nicht von Lichtverschmutzung betroffen ist. Ein freies Feld bietet sich demnach besser an als ein Ort in einer Stadt. Beobachter sollten den Blick Richtung Osten wenden. Die besten Chancen auf ein besonderes Farbspektakel gibt es kurz nach Sonnenuntergang, etwa ab 22.35 Uhr.