Alle Arbeitgeber müssen die Arbeitszeiten ihrer Angestellten künftig erfassen, urteilt der Europäische Gerichtshof. Das hätte Vorteile, doch Arbeitnehmer brauchen auch zeitgemäßere Regeln, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Die Zahl wirkt auf den ersten Blick gigantisch: Etwa 2,2 Milliarden Überstunden häufen die deutschen Arbeitnehmer derzeit pro Jahr an – zur Hälfte unbezahlt. Viele Beschäftigte geben staatlichen Erhebungen zufolge an, länger im Betrieb zu bleiben, weil sie ihre Arbeit in der vereinbarten Zeit nicht erledigen können. Auch wenn die Summe – auf den einzelnen Beschäftigten heruntergebrochen – weniger als eine Überstunde pro Woche ergibt, so handelt es sich doch insgesamt um eine volkswirtschaftlich relevante Größe. Kurz gesagt: Der Erfolg der deutschen Wirtschaft hängt vor allem vom hohen Einsatz der Arbeitnehmer ab.