Erinnerung an den 9. Oktober 1989 in Leipzig Der Tag, der alles veränderte

Am 9. Oktober 1989 versammeln sich 70 000 Menschen nach dem Friedensgebet in Leipzig. Foto: ullstein bild - dpa/Hendrik Schmidt/dpa//Wolfgang Kluge

Der 9. Oktober 1989 jährt sich zum 30. Mal: Bernd-Lutz Lange, Mitunterzeichner der „Sechs von Leipzig“ und sein Sohn, der Historiker Sascha Lange, erinnern sich an die Leipziger Demonstrationen, die auch blutig hätten enden können.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Leipzig - Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch dabei?“ steht im Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ bei Bert Brecht, wo das Grundproblem jeder Geschichtsschreibung beschrieben wird: Dass man, wie Brecht ja auch an anderer Stelle gesagt hat, am ehesten immer die im Licht sieht – und die im Dunkeln nicht. Und dunkel, sehr dunkel, war es ja nun mal am 9. Oktober 1989 in Leipzig, als 70 000 Menschen nach dem Friedensgebet auf dem Ring standen und sich in Bewegung setzten. Nicht wissend, worauf sie sich da einließen, nicht wissend, was passieren würde. Was viele in der Stadt befürchteten, sagt Sascha Lange, war, „dass es ein Blutbad geben könne“.

 

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