Ich war Mitte der Achtzigerjahre stolzer Besitzer eines IBM-kompatiblen Computers der Firma Toshiba, bei dem ich aus Kostengründen auf das angebotene zweite Diskettenlaufwerk verzichtete. Auch in dieser abgespeckten Variante war er so teuer wie heute gleich zwei Spitzen-Rechner im Hochpreissegment. Im Angebot war nicht mal eine Festplatte. Also machte ich den Disk-Jockey und wechselte zwischen den verlangten Disketten – meist eine für die Programminstallation und eine für die Daten.

 

Und auf eine Diskette passte sogar schon die erste Version von „King’s Quest“, einem Abenteuer-Spiel, in schwarz-grün auf einem gefühlten 9-Zoll-Bildschirm mit etwa 40 Zentimeter tiefem Bauch und in alptraumhafter Klötzchengrafik. Noch heute habe ich das sich in kurzen Abständen wiederholende Düdeldüm, Düdeldam im Ohr, das die nur mit Fantasie als Mensch zu erkennende, aber gänzlich stumme Figur dabei begleitete, wie sie durch das Klötzchenkönigreich mehr schwebte als wanderte, um drei Zaubergegenstände zu finden und sich gleichzeitig vor Hexen, nur erkennbar am Besen oder schwimmenden Flecken – es sollten angeblich Krokodile sein – in Acht zu nehmen. Die Rettung der Märchenwelt vor dem Niedergang wurde mit einem ausdauernden Düdeldüdeldüdeldam gefeiert wurde. Aber es passte auf eine Diskette!

Hans-Dieter Wolz Foto: Patricia Sigerist

Hans-Dieter Wolz (59) arbeitet in der Redaktion Fellbach. Seine Daten speichert er heute auf einer Zwei-Terabyte-Festplatte.