Wer zu Hause keine Vorräte hat, geht meist mit akuten Erkältungssymptomen in die Apotheke. Gut informiert, kann man dort eine Menge Geld sparen. Wir geben Tipps, wie sich eine Erkältung schonend und preiswert behandeln lässt.

Leben: Ricarda Stiller (rst)

Stuttgart - Ob Nasenspray, Lutschtabletten oder Arzneimittel gegen Schmerzen und Fieber, am besten sollte man Erkältungssymptome einzeln behandeln. Und manchmal hilft auch ein ganz gewöhnliches Hustenbonbon aus dem Supermarkt, um die Schleimhäute zu befeuchten. (ENDE Vorspann für StZ)

 

Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen treten meist nicht gleichzeitig auf. Manche Symptome verschlimmern sich zunächst, verändern sich im Laufe einer Infektion und sollten entsprechend auch unterschiedlich behandelt werden – am besten jedes für sich. Am wichtigsten ist natürlich die Vorbeugung, damit man sich erst gar nicht ansteckt. Bei der Wahl der Arznei lässt sich eine Menge Geld sparen.

Die Stuttgarter Internistin Irmgard Ehrich-Kahl sagt, worauf man während der Erkältungszeit ganz besonders achten sollte: „Handhygiene, ausreichend Schlaf, eine vitaminreiche Ernährung – mit Obst und Gemüse der Saison – und Bewegung an der frischen Luft.“ Damit könne man so mancher Erkrankung vorbeugen.

Wenn es dann trotzdem zu Schnupfen, Husten, Temperaturerhöhung, Kopf- und Gliederschmerzen gekommen ist, empfiehlt die Ärztin „körperliche Schonung, leichte Kost wie beispielsweise Großmutters Hühnerbrühe“ und viel zu trinken. „Gegen Fieber und Schmerzen empfehle ich Paracetamol oder Ibuprofen, wobei hier darauf geachtet werden muss, die tägliche Maximaldosis der Medikamente nicht zu überschreiten“, sagt Ehrich-Kahl.

Von Kombipräparaten mit mehreren Wirkstoffen sollte man möglichst die Finger lassen. Sie würden den Körper unnötig belasten, so das Ergebnis der Arzneimittelexperten von Stiftung Warentest unter der Leitung des Pharmazeuten Gerd Glaeske von der Universität Bremen. Auch die Stuttgarter Internistin sagt dazu: „Von Kombipräparaten rate ich ab, weil es im Falle einer allergischen Reaktion dann unklar ist, gegen welche der Komponenten die Allergie aufgetreten ist.“

Diese Cocktails aus mehreren Wirkstoffen – bekannt sind beispielsweise „Wick Medi-Nait“ oder „Grippostad C“ – lassen einen zwar den Arbeitstag irgendwie überstehen, helfen aber nicht, den Körper zu kurieren. Im Gegenteil. Die so unterdrückten Erkältungssymptome können zur Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems führen und dadurch sogar gefährlich werden.

Viele Hausmittel haben sich bewährt. Irmgard Ehrich-Kahl rät zur „Nasendusche mit Salzlösung“ oder zur „Inhalation von Kamillendampf mit Salz“ – beides lindert Schnupfen, die Inhalation auch Husten. Wenn das nicht ausreicht, können abschwellende Nasentropfen helfen, diese aber sollten laut der Ärztin „maximal für fünf Tage genommen werden.“ Und wenn es gar nicht besser wird, sagt Irmgard Ehrich-Kahl: „Falls die Symptome nach drei Tagen nicht allmählich abklingen, sondern sich verstärken, sollte man zum Arzt gehen.“

Wenn man sich in der Apotheke mit Präparaten eindeckt, dann lohnt ein Preisvergleich. Benötigt man zum Beispiel Hustenlöser in Form von Brausetabletten, so liegen die Preise bei einer Packung mit 20 Tabletten zwischen drei und acht Euro, je nach Hersteller. Ähnlich verhält es sich mit Nasentropfen, auch hier gibt es enorme Preisunterschiede bei gleichem Wirkstoff. Für zehn Milliliter liegen die Preise für Nasensprays zwischen unter zwei für (für das Nasenspray AL 0,1%) bis zu mehr als sechs Euro (für das Nasivin-Nasenspray).

Bei Schmerz- und Fiebermitteln wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS gelten ebenso große Preisunterschiede. Wer in der Apotheken nach Alternativprodukten fragt, kann also einige Euro pro Erkältung sparen.