Mit ihrer Veranstaltungsreihe „Erlesene Orte“ präsentieren Stadtbücherei und Eßlinger Zeitung literarische Finessen in stimmungsvollem Ambiente. Ausnahmsweise gewährte die historische Bibliothek der Stadtkirche einen kurzen Einblick in ihre Schatzkammer.

Jorge Luis Borges hat sich „das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt“. Wer Bücher liebt, wird dem argentinischen Schriftsteller kaum widersprechen. Bibliotheken bieten vieles, was den Menschen guttut: Sie sind Orte des Wissens und der Erkenntnis, Orte der Bildung und Kultur, Orte der Begegnung und des Miteinanders, Orte des Entdeckens und des sinnlichen und intellektuellen Genusses. Und meist sind sie öffentliche Orte. Manche zeigen ihren Reiz jedoch nur im Verborgenen – so wie die historische Bibliothek der Esslinger Stadtkirche St. Dionys. Wer je das seltene Glück hatte, einen Blick in diese Schatzkammer zu werfen, wird dieses Erlebnis so rasch nicht mehr vergessen. Um die historischen Schätze möglichst wenig zu strapazieren, gewährt Kustos Albrecht Braun nur höchst selten ausgesuchten Besucherinnen und Besuchern einen kurzen Blick in diese Wunderwelt. Für die Reihe „Erlesene Orte“ von Stadtbücherei und Eßlinger Zeitung machte er nun jedoch eine Ausnahme: Gudrun Fuchs, die Leiterin der Esslinger Stadtbücherei, die stets der gute Geist der „Erlesenen Orte“ war, geht in den Ruhestand. Und da sollte es zum Abschied etwas Besonderes sein.