Der Ex-Porsche-Entwicklungschef Wolfgang Hatz scheitert erneut mit einer Beschwerde gegen seine Untersuchungshaft. Die Verhaftung des Managers steht in Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Abgasskandal.

Stuttgart - Der ehemalige Porsche-Entwicklungschef Wolfgang Hatz muss weiter in Untersuchungshaft bleiben. Das Oberlandesgericht München habe am Montag eine weitere Haftbeschwerde verworfen, teilte ein Sprecher des Gerichts unserer Zeitung mit. Hatz war bereits Ende September als bisher ranghöchster Manager überraschend auf Anordnung eines Ermittlungsrichters festgenommen worden. Es bestand offenbar der dringende Verdacht der Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Seither sitzt Hatz in München in Untersuchungshaft.

 

2011 wurde Hatz Entwicklungsvorstand von Porsche

Die Verhaftung steht in Zusammenhang mit den Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft zum Abgasskandal. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit März vergangenen Jahres wegen des Verdachts des Betrugs und der strafbaren Werbung. Hatz war von 2001 bis 2007 zunächst Chef der Motorenentwicklung von Audi, danach bei VW. Seit 2011 war er Entwicklungsvorstand von Porsche. Als im September 2015 der Abgasskandal bei VW bekannt wurde, wurde Hatz zunächst beurlaubt. Im Mai 2016 einigte man sich auf einen Aufhebungsvertrag. Die Anwälte des ehemaligen Managers hatten bereits im Oktober eine Haftbeschwerde eingereicht. Das Landgericht München I wies sie jedoch zurück. Daraufhin starteten sie im Dezember einen neuen Anlauf, der nun ebenfalls erfolglos blieb. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zuletzt noch einmal ausgeweitet und im Februar bereits die vierte Razzia in Privatwohnungen und in einem Büro durchgeführt. Die Zahl der in der Abgasaffäre Beschuldigten hat sich auf mittlerweile 17 erhöht.