Die Privatwirtschaft will durch eine neue Kooperation den Solar-Ausbau forcieren. Der Staat hinkt hinterher. Ein Kommentar von Klaus Köster.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Die Zahl der Elektroautos ist in den vergangenen Monaten rasant gestiegen, doch die Produktion von Ökostrom hält bei Weitem nicht mit. Das ist mehr als nur ein Schönheitsfehler, denn wenn es zu wenig grünen Strom für all die neuen E-Autos gibt, muss für diese zwangsläufig zusätzlicher Strom aus Quellen erzeugt werden, über die manch ein Besitzer lieber nicht so viel wissen möchte.

 

Auf den Strommix kommt es an

Allerdings greift die Betrachtung der öffentlichen Ladesäulen zu kurz, denn es gibt ja auch noch die Wallboxen, von denen ein Teil direkt durch eine Photovoltaikanlage im gleichen Gebäude gespeist wird. Diese Fahrzeuge werden tatsächlich klimaneutral geladen, sodass solche Anlagen neben dem Stromnetz auch das Klima entlasten.

Doch auch hier gibt es Hürden, und zu ihnen zählt der Fachkräftemangel. Der ADAC verspricht nun Abhilfe in Form seines bundesweiten Angebots von Lieferung, Montage und Anschluss von Solaranlagen einschließlich des nötigen Papierkrams. Die neue Kooperation hat durchaus Potenzial, die Arbeitskraft knapper Fachkräfte verstärkt für die handwerkliche Tätigkeit zu nutzen anstatt für Vertriebs- und Verwaltungsaufgaben. So kommt der Klimaschutz voran.

Privatwirtschaft als Antreiber

Das zeigt, dass die Privatwirtschaft ein Antreiber beim Klimaschutz sein kann. Der Staat dagegen, der sich das Thema in großen Lettern auf die Fahnen geschrieben hat, bremst – beim Netzausbau ebenso wie bei Genehmigungen. Die Deutschlandgeschwindigkeit, von der Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich des schnellen Baus des ersten deutschen Flüssiggasterminals sprach, muss sich im Land erst noch verbreiten.