Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Schorndorf hat seinen kaufmännischen Geschäftsführer Daniel Beutel mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Erst im vergangenen Jahr hatte sein technisches Pendant den Hut nehmen müssen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Die Unruhen bei den Stadtwerken Schorndorf reißen nicht ab. Wie die Stadt mitteilt, habe der Aufsichtsrat des kommunalen Energieversorgers in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung beschlossen, den Geschäftsführer Daniel Beutel mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freizustellen.

 

Das Unternehmen ist im Moment führungslos

„Die aktuelle Entwicklung unserer Stadtwerke erfordert ein entschiedenes Handeln“, wird der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Bernd Hornikel, in der Mitteilung zitiert. Um Zukunftsprojekte in der Stadt finanziell stemmen zu können, sei man auf ein starkes Tochterunternehmen angewiesen. Diesem Anspruch ist Beutel, der sein Amt als kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Schorndorf GmbH am 1. Dezember 2020 angetreten hatte, offenbar nicht gerecht geworden.

Damit ist das Unternehmen vorerst führungslos, denn erst im Sommer des vergangenen Jahres war der technische Geschäftsführer Christoph Baier abberufen worden. Als Grund hatte die Stadtverwaltung damals „verschiedene Zielvorstellungen“ bezüglich der künftigen Ausrichtung der Schorndorfer Stadtwerke genannt.

Ein weiterer unrühmlicher Abgang

Und auch Daniel Beutels langjähriger Vorgänger Andreas Seufer hatte keinen rühmlichen Abgang gehabt. Zwar lautete die allgemeine Sprachregelung im Februar 2020 zunächst, dass Seufer auf eigenen Wunsch aus dem städtischen Tochterunternehmen ausscheide, um sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen zu können. Doch später wurden von einem eigens einberufenem Prüfungsausschuss „erhebliche Defizite in der Personalführung“ eingeräumt, die zu einer Abberufung des Geschäftsführers geführt hätten.

Als kommunaler Energieversorger beliefern die Stadtwerke Schorndorf Haushalte sowohl mit Strom, Gas und Wärme als auch mit Wasser. Von dem Plan des damaligen Oberbürgermeisters Matthias Klopfer, den Ausbau mit schnellem Internet statt mit der Telekom gänzlich in Eigenregie zu erledigen, ist man mittlerweile indes abgerückt.