Erneut soll Pjöngjang eine Rakete abgefeuert haben, das berichtet das südkoreanische Militär. Dieses Mal soll das Geschoss nicht besonders weit geflogen sein.

Seoul - Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben eine ballistische Rakete in die Gewässer an seiner Ostküste gefeuert. Der südkoreanische Generalstabschef sagte in einer Mitteilung, dass Pjöngjang das Geschoss am Mittwochmorgen in der Küstenstadt Sinpo gestartet habe. Die Rakete sei rund 60 Kilometer weit geflogen. Weitere Details, etwa, um welche Rakete es sich genau gehandelt haben soll, wurden nicht weitergegeben.

 

Das US-Pazifikkommando bestätigte den Test. Die Rakete landete demnach um 06.51 Uhr im Japanischen Meer. Nach den Angaben sei es vermutlich eine Mittelstreckenrakete vom Typ KN-15 gewesen, die keine Bedrohung für Nordamerika dargestellt habe. Das Kommando arbeite eng mit seinen Verbündeten Südkorea und Japan zusammen, um Sicherheit zu gewährleisten.

60 Kilometer ist ein relativ kurzer Flug, zumindest mit den Distanzen verglichen, die andere nordkoreanische Raketen bisher hinter sich brachten. Vor zwei Wochen hatten das südkoreanische und das US-Militär erklärt, sie hätten entdeckt, dass ein ballistischer Raketenstart in Nordkorea gescheitert sei.

Doch im März gelang es Pjöngjang, vier ballistische Raketen zu starten, die rund 1000 Kilometer weit flogen. Sie landeten in Gewässern, die Japan für sich und seine Handelszone beansprucht.

Das Geschoss nun wurde während der gemeinsamen Übungen südkoreanischer und amerikanischer Truppen abgefeuert. Die Militärtrainings erfolgen auf jährlicher Basis und werden von Nordkorea als Invasion wahrgenommen.

Waffenexperten gehen davon aus, dass Pjöngjang in den nächsten Jahren Langstreckenraketen so weit entwickelt hat, dass sie - gegebenenfalls mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet - US-Festland erreichen können. Im vergangenen Jahr führte Nordkorea zwei Tests im Zuge seines Atomprogramms durch.