Ernst August Prinz von Hannover scheut keine gerichtlichen Auseinandersetzungen. Sein Ruf als Rüpel-Prinz eilt dem einst glamourösen Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco voraus. Dabei wollte er stets nur seine Ruhe haben. Nun wird er 65 und streitet sich immer noch.

Hannover - Ernst August Prinz von Hannover wollte angeblich nie in der Öffentlichkeit stehen. Die Berufswahl, die er einst traf, ist für einen Adeligen auch ziemlich bodenständig. Nach einer Ausbildung zum Landwirt in England und Kanada, entdeckte er seine Leidenschaft als Produzent von Tier- und Dokumentarfilmen. Doch als Nachfahre des ältesten europäischen Adelsgeschlechts blieb ihm keine andere Wahl als die Geschäfte der Welfen zu übernehmen. Nach dem Tod seines Vaters 1987 begann Ernst August, dessen vollständiger Titel Ernst August Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland lautet, dessen Pflichten zu übernehmen. Soweit so unspektakulär.

 

Seit 1999 ist er offiziell mit Prinzessin Caroline von Monaco liiert

Ab Mitte der Neunzigerjahre wurde Ernst Augusts Privatleben jedoch zum Lieblingsthema der Boulevardmedien. Seine Ehe mit der Schweizerin Chantal Hochuli, mit der er die beiden Söhne Ernst August und Christian Heinrich hat, wurde 1997 geschieden. Dass die Presse schrieb, der Scheidungsgrund sei eine fremde Frau gewesen, wollte sich der Welfen-Chef nicht gefallen lassen und klagte dagegen. Die Gerüchteküche um eine neue Liebe brodelte weiter. 1999 wurde die Beziehung zu Prinzessin Caroline von Monaco offiziell.

Bis heute weiß man nicht genau, wie es um die Ehe der beiden bestellt ist

Ein neues royales Glamourpaar war gefunden, das sich gerne gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigte und den bunten Blättern gute Fotos und sogar eine kleine Prinzessin, Tochter Alexandra von Hannover, lieferte. Jenseits des Rampenlichts blieb ihr Leben ein streng gehütetes und durch Anwälte geschütztes Geheimnis.

Aus „Prügelprinz“ wurde „Pinkelprinz“

Während sich Prinzessin Caroline von Monaco in der Öffentlichkeit stets um Haltung und Contenance bemüht hat, ging mit Ernst August diverse Male der Gaul durch. Die Medien waren ihm stets ein Graus und die Mittel, mit denen er sein Recht auf Privatheit teilweise durchzusetzen versucht, haben dem Welfen den Ruf als Rüpel eingebracht. Er äußerte sich mehrfach beleidigend und wurde handgreiflich gegen Pressevertreter. Nach einer Regenschirm-Attacke auf einen Journalisten 1999 nannte man ihn „Prügelprinz“. Daraus wurde der „Pinkelprinz“ nachdem er im Jahr 2000 an den türkischen Pavillon bei der Weltausstellung in Hannover uriniert hatte.

Ernst August gegen Ernst August

Dabei wollte der Prinz von Hannover doch einfach nur in Ruhe gelassen werden. Das ist wohl nach hinten losgegangen. Auch sein 65. Geburtstag steht im Zeichen einer öffentlich sezierten Familienfehde. Ernst August senior führt einen Rechtsstreit gegen seinen erstgeborenen Sohn, Ernst August junior. Es geht um das Schloss Marienburg, das der Vater seinem Sohn 2004 übertragen hat und das dieser gegen den Willen von Ernst August senior verkaufen wollte.