Am Mittwoch ist das neue Terminal am Stuttgarter Flughafen in Betrieb genommen worden. Künftig sollen durchschnittlich 200 Abfahrten täglich stattfinden.

Stuttgart - Der Bus vor dem Parkhaus P14 am Terminal 4 des Stuttgarter Flughafens ist mit Blumen geschmückt. Die elektronische Fahrplananzeige läuft bereits. Sie weist neben Köln und Kiel auch Warschau als Reiseziel aus. Nur noch ein Scherenschnitt trennt den Fernbusbahnhof der Landeshauptstadt von der Aufnahme des Betriebs. Walter Schoefer, Geschäftsführer der Stuttgarter Flughafen GmbH betont vor der Banddurchtrennung am Mittwoch, die Fernbusse seien ein weiteres Element in der Verkehrsdrehscheibe, die Flugverkehr, Autobahn, S-Bahn und künftig auch die Stadtbahn sowie einen Fernbahnhof für ICE- und IR-Züge umfasse. „Das Stuttgart Airport Busterminal (SAB) wird viele neue Gäste an den Flughafen bringen“, setzt er hinzu. Mit durchschnittlich 200 Abfahrten täglich sollen im kommenden Jahr vorerst 1 Millionen Menschen befördert werden. Langfristig erhofft man sich eine Steigerung auf bis zu 3 Millionen.

 

14 Bussteige stehen zur Verfügung

Bürgermeister Martin Schairer hob darüber hinaus auch die Bedeutung des neuen Busbahnhofs für den ÖPNV in Stuttgart hervor. „Die Provisorien in Obertürkheim und Zuffenhausen können damit aufgegeben werden.“, gab er zu verstehen. Alternativen zum SAB an anderen Standorten sind nicht vorgesehen. Gegen Ergänzungen hat man laut Schoefer allerdings nichts einzuwenden. Zwanzig Ziele in Deutschland und 50 im europäischen Ausland werden ab sofort vom Flughafen aus angesteuert. Der Bedeutung des neuen Verkehrsknotenpunktes entsprechend nahmen neben Schoefer und Schairer auch Eva Noller, Bürgermeisterin der Stadt Leinfelden-Echterdingen, Georg Fundel, Geschäftsführer des Flughafens, Karsten Lenz von der Deutschen Touring GmbH und Marion Leuze-Mohr, Ministerialrätin aus dem Landkreis Esslingen die Schere zur Hand. 14 Bussteige stehen fortan für den Fernverkehr bereit, vier Buslinien des öffentlichen Nahverkehrs haben eigene Anlaufstellen. Hinzu kommen Stellplätze für Taxis und Kiss-and-Ride-Plätze. Im Gegensatz zum Park-and-Ride-Prinzip werden hier Mitfahrer aufgelesen, ohne dass ein Fahrzeug dauerhaft abgestellt wird.

Flughafenchef ist überzeugt vom Modell Fernbus

Die Fernfahrzeuge sind mit ihrem größeren Sitzabstand komfortabel ausgestattet. Fünf Sterne und das Etikett „Luxus-Class“ prangen seitlich neben dem Einstieg am floral verzierten Reisegefährt. Walter Schoefer ist überzeugt von der Zukunftsfähigkeit des Modells Fernbus. „Sie werden von vielen Menschen als attraktive Ergänzung zum Schienenverkehr gesehen“, so der Hauptverantwortliche für Immobilien, Planung und Bau. Manch einer schwärmt gar vom Flugzeug auf vier Rädern. Die Branche jedenfalls boomt. Das ins 35 Millionen teure neue Parkhaus integrierte Terminal ist für den Stuttgarter Flughafen mit Sicherheit ein Gewinn.